Bündnis Mitglied und Stadtratskandidat
Michael Eisenmann hat zusammen mit Jochen Warnke über 380 Unterschriften zur Verbesserung und sozial verträglichen Ausbau der Infrastruktur im Stadtteil Augustenfeld gesammelt.
Die Resonanz in der Augustenfelder Bevölkerung zur Unterschriftensammlung war ausgesprochen positiv und viele Bürger haben sich mit zusätzlichen Vorschlägen und dem Wunsch diese initiative Sammlung mit weiteren Aktivitäten fortzuführen gemeldet.
Das Bündnis unterstütz die Vorderungen der Augustenfelder Bürger Voll und Ganz. Alle Positionen sind auch im Bündis Program wiederzufinden (
http://bgramm.blogspot.de/)
Hier das Anschreiben an Herrn Oberbürgermeister Peter Bürgel:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Dachau wächst. Das ist sicherlich unvermeidbar angesichts des starken
Zuzugs in den Münchner Großraum. Gerade deshalb ist es wichtig, diesen
Zuzug für die Einwohner Dachaus verträglich zu gestalten.
In diesem Sinne erhalten Sie anbei einen Antrag von über 370
Augustenfelder Mitbürger zur umfassenden Verbesserung der
Lebensqualität im stark wachsenden Stadtteil Augustenfeld. Wir möchten
an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir keine Projekte
zur Entwicklung der Stadt Dachau verhindern wollen. Allerdings müssen
solche Projekte positiv für alle Mitbürger gestaltet
werden und dürfen nicht zur Belastung für die Einwohner im Stadtteil
und der ganzen Stadt werden.
Wir hoffen mit diesem Antrag die notwendigen Impulse zu geben, um die
vielen unerfüllten Versprechungen der Vergangenheit doch noch in die
Realität umzusetzen. Wir möchten hier explizit auf ihr Versprechen
hinsichtlich der Umgestaltung der Bahnhofostseite hinweisen.
Wir bedauern an dieser Stelle, dass Sie eine öffentliche Übergabe
dieser Unterschriften ablehnen. Wir hätten dies als eine Wertschätzung
unseres Einsatzes für eine Verbesserung der Lebensqualität im
Stadtteil begrüßt, insbesondere, da Sie auch bereitwillig -
öffentlich- ein wohlwollendes Grußwort zum Informationsschreiben des
TSV 1865 zur gewünschten Aussiedlung beigesteuert haben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Augustenfelder Mitbürger
Michael Eisenmann Jochen Warnke
Hier der Wortlaut des Antrags der Augustenfelder Bürger an die Stadt Dachau:
Verkehrsinfrastruktur
im Stadtteil Augustenfeld,
hiermit beantragen wir, die
in der Anlage aufgeführten Einwohner des Stadtteil Augustenfeld, möglichst bald
umfangreiche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sowie den Ausbau einer sozial
verträglichen Infrastruktur im gesamten Stadtteil auszuführen. Sämtliche
Arbeiten für Bebauungspläne insbesondere Planungen zur Aussiedlung des
Sportvereins TSV 1865 Dachau werden bis zur Realisierung der im Folgenden
genanten Maßnahmen zurückgestellt.
Begründung:
Der Stadtteil Augustenfeld
und deren Bewohner dürfen nicht die Leidtragenden einer falschen bzw. fehlenden
Verkehrspolitik der Stadt und des Landkreis Dachau sein. Das Viertel ist stark
mit Durchgangsverkehren sowie mit Quell- und Ziel-Verkehren durch den überlasteten P+R
Parkplatz östlich der Bahn sowie im Umkreis des neuen Schulzentrums belastet.
Gleichzeitig herrscht ein starker Parkdruck durch die oben genannten
Einrichtungen sowie einen erheblich Anteil an Schleichverkehren Richtung
Rotschwaige und München und zurück. Darüber hinaus hat in den letzten Jahren
die Wohnbevölkerung stark zugenommen - insbesondere wohnen viel mehr Kinder im
Viertel als früher.
Der Ausbau der Infrastruktur
im Stadtteil liegt dagegen brach und befindet sich im Großen und Ganzen auf dem
Stand vor ca. 30 Jahren. Durch all diese Effekte hat die Zahl der Konflikte im
Straßenverkehr in den letzten Jahren immer weiter zugenommen. Mit den bereits geplanten
Neubaugebieten und der geplanten Aussiedlung des TSV 1865 werden alle genannten
Probleme noch weiter verschärft.
Um die große Zahl dieser
Konflikte deutlich zu reduzieren und die aus diesen Konflikten resultierende
Gefährdung der schwächeren Verkehrsteilnehmer (Kinder, Senioren, Fußgänger,
Radfahrer) sowie die auch zunehmend vorkommenden Unfälle spürbar zu
verringern, sind inzwischen umfangreiche Verkehrsberuhigungs-und Infrastrukturmaßnahmen
dringend erforderlich geworden. Mit unserem Antrag verfolgen wir dabei zwei
wesentliche Ziele:
1. Mehr Sicherheit für
unsere Kinder und andere schwache Verkehrsteilnehmer
2. Vermeidung von Unfällen
an besonders gefährlichen Stellen
3. Aufwertung der
Lebensqualität im Stadtteil insgesamt
Augustenfeld ist umgeben von
sehr stark befahrenen Hauptverkehrstraßen (Münchner-, Schleißheimer-, Bahnhof-
und Theodor-Heuss-Straße). Die Haupterschließungsstraßen innerhalb des
Stadtteils sind die Augustenfelder Straße sowie Jahnstraße. Diese haben in den
vergangenen Jahren zunehmend ihren Charakter als Wohn- bzw. als
Haupterschließungsstraße eingebüßt, weil sie durch verschiedene sich
gegenseitig verstärkende Einflüsse mehr und mehr den Charakter einer
Hauptverkehrsstraße angenommen haben.
Hierzu zählen insbesondere:
- die allgemeine Zunahme des
Verkehrs und damit Ausweicheffekte von den umgebenden Hauptverkehrsstraßen
(Schleichverkehre in nord-südlicher Richtung und umgekehrt, Stauumgehung
Münchner Straße)
- Erweiterung des P+R
Parkplatz
- Neubau von Schulen
(insbesondere Realschule)
- Neubau einer großen Anzahl
von Wohneinheiten im Gebiet der äußeren Augustenfelder Straße sowie
Unteraugustenfeld (Ullmann Baugebiet)
- die starke Zunahme des
Parkdrucks im genannten Gebiet durch die oben schon erwähnte Ausweitung des P+R
Parkplatzes.
Zeitgleich ist die Anzahl
der Kinder, die täglich durch den Stadtteil zu der Grundschulen Augustenfeld,
Montisorischule, Real- und Berufsschule und besonders dem Ignaz-Taschner-Gymnasium
gehen und fahren stark angestiegen.
Die Zahl der Konflikte
zwischen den sogenannten „weichen“ Verkehrsteilnehmern einerseits sowie den KFZ auf
der anderen Seite sind demnach in den vergangenen Jahren stark angestiegen.
Dies wird nicht nur belegt durch Berichte von Anwohnern über viele leichte und
Beinahe-Unfälle z.B. im Bereich der Kreuzung Augustenfelder Str. / Obere
Moosschweigstr., Ausgang S-Bahnhof / Obere Moosschwaigstraße, bzw häufige
Unfälle an der Kreuzung Augustenfelder Str./ Wallbergstraße.
Wir Anwohner fordern daher eine
komplette Überplanung der Verkehrssituation im
gesamten Stadtteil Augustenfeld.
Maßnahmen:
Verkleinerung des P+R
Parkplatzes mit einer direkte Zufahrt von der Schleißheimer Straße aus. Der
bestehende P+R Parkplatz an der S-Bahn Dachau wird zur Schleißheimer Straße hin
auf die ehemalige Kleingartenanlage verlegt. Die Zufahrt erfolgt ausschließlich
über die Schleißheimer Straße.
Flankierende Maßnahmen zum reduzierten
P+R Parkplatz: Die Verkehrsbelastung in der Umgebung des Stadtteils muss
insgesamt reduziert werden. Wichtige Elemente dazu sind die Ausweitung der Betriebszeiten
der städtischen Busse über 20.00 Uhr hinaus bis mindestens 22.00 Uhr, Einführung
von Parkgebühren für den P+R Parkplatz, Bau von weit mehr als den 500 derzeit
geplanten Fahrradstellplätzen sowie eine Anwohner Parkzone rund um den Bahnhof
und dem Schulzentrum. Wünschenswert wäre zudem eine Zusammenarbeit der Stadt
Dachau mit den angrenzenden Gemeinden und dem Landkreis Dachau. Hier gibt es
z.B. die Möglichkeit einer Ausweitung der Innenraumzonengrenze nach
Hebertshausen, Bergkirchen bzw. Schwabhausen. In den dortigen Gemeinden können
zusammen mit der Stadt Dachau die P+R Flächen stark ausgebaut werden, um den
Parkdruck auf den S-Bahnhof Dachau zu vermindern.
Schließung der Unterführung
Augustenfelder Str. für den Durchgangsverkehr. Die Augustenfelder Straße ist
ein beliebter Schleichweg um Stausituationen auf der Münchner Straße in Dachau
und Karlsfeld zu umgehen. Die Schließung der Unterführung Augustenfelder Straße
für den Durchgangsverkehr würde hier entscheidend zu Entlastung beitragen und
die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer immens verbessern.
Rückbau der Augustenfelder,
Grenz- und Sandstraße zu einer tatsächlichen Tempo 30 Zone bzw. Spielstraße.
Durch die historisch bedingte Ausgestaltung der Augustenfelder Straße als
durchgehende Gerade macht es Autofahrern enorm schwer die vorgeschriebene
Geschwindigkeitsbegrenzung tatsächlich einzuhalten. Durch zum Teil begrünte
Aufstellflächen an den Nebenstraßen und Einfahrten zur Augustenfelder Straße
kann das optische Erscheinungsbild tatsächlich einer Tempo 30 Zone bzw.
Spielstraße angeglichen werden und damit die Querungsmöglichkeiten und
Sicherheit insbesondere für Schulkinder verbessert werden.
Kreisverkehre an den
Kreuzungen Augustenfelder Straße / Wallbergstraße sowie Wallbergstraße /
Theodor-Heuss-Straße. Ein Kreisverkehr an der Kreuzung Augustenfelder Straße /
Wallbergstraße kann diesen Unfallschwerpunkt weitgehend entschärfen sowie einen
gefahrlosen Überweg für Fußgänger und Radfahrer schaffen. Ein Kreisverkehr an
der Wallbergstraße / Theodor-Heuss-Straße wirkt als Eingangstor zur Stadt
Dachau und Reduziert insgesamt die Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs. Auch
hier verbessert sich die Durchgängigkeit für Fuß- und Radverkehr hin zur
Würmaue und dem Erholungsgebiet Karlsfelder See.
Schaffung eines Grünzugs vom
Bahnhof über die Schulen zum Naherholungsgebiet Karsfelder See (inkl.
Fußgängerampel oder Unterführung Theodor-Heuss-Straße). Der Stark wachsende
Stadtteil (zumindest mit den derzeit geplanten Projekten) braucht einen
zentralen Grünzug als Sozialen Treffpunkt, sowie als attraktiven Zugang von
S-Bahnhof zu den neu gebauten Schulen und weiter zur Würmaue und dem
Erholungsgebiet Karlsfelder See. In der Gestaltung sollte sich ein solcher
Grünzug am Beispiel der Parkgestaltung im Rahmen der sozialen Stadt Dachau Ost
orientieren. Bei optimaler Gestaltung könnte in einen solchen Grünzug auch eine
Erweiterung der Sportanlagen des TSV 1865 Dachau eingebettet werden, womit ein
Umzug des Vereins unnötig wäre.
Fahrrad- und Fußgängerbrücke
über die Schleißheimer Straße. Diese Verkehrserschließungsmaßnahme wird
mittlerweile nicht einmal mehr im Haushalt erwähnt. Dabei wäre diese Brücke ein
immens wichtiger Bestandteil für die verbesserte Durchgängigkeit der Stadt
Dachau für den nicht motorisierten Verkehr. Diese Brücke würde eine kreuzungsfreie
Tangente entlang der Bahnstrecke München Ingolstadt von Etzenhausen bis zum
Südlichen Augustenfeld bilden und somit fast die Ganze Stadt in Nord-Süd
Richtung erschließen.
Verbesserung des
Öffentlichen Nahverkehrs: Änderung der Linienführung der neuen 172er Linie über
die Wallbergstraße