Mittwoch, 19. Dezember 2007

Interview in der SZ

Dachau – Das Bündnis für Dachau stimmte vor wenigen Wochen als einzige Fraktion gegen den städtischen Haushalt 2008. Hauptgrund für die Ablehnung war der Etat der Syrius-Eberle-Stiftung, die nach einer Satzungsänderung ab 2008 auch die kirchlichen Jugendhäuser von Friedenskirche und Sankt Peter unterstützt. Die Dachauer SZ sprach mit Bündnis-Stadtrat Kai Kühnel darüber, wie er sich die Verteilung der Stiftungsmittel wünscht.

SZ: Was stört Sie an der neuen Satzung der Eblere-Stiftung?

Kai Kühnel: Ich kenne genug Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten und kein Geld auftreiben können für Bedürftige. Vor diesem Hintergrund empfinde ich es als völlig unagemessen, jährlich den Kirchen den zehnfachen Betrag zu geben für den Betrieb von Häusern zu geben. Das ist nichts anderes als ein gestreckter Baukostenzuschuß. Das ist nicht der Stifterwille. Im Übrigen: Wenn die Friedenskirche das geplante Jugendhaus nicht aus eigenen Mitteln zahlen kann, fände ich es durchaus richtig, an die Stadt wegen eines Zuschusses heranzutreten, aber eben nicht an die Stiftung.

SZ: Offenbar ist es schwierig, genügend bedürftige Senioren zu finden?
Kühnel: Arme Leute gibt es sicher genug, gerade auch ältere, da muss man nur an die massiv gestiegenen Energiekosten denken. Außerdem könnte man an Familien denken, da leben Kinder und Kinder werden laut Satzung ja von der Eberle-Stiftung auch unterstützt. Dann sollte man eben das Geld denen geben.

SZ: Notleidende Menschen wollen oft nicht namentlich benannt werden.
Kühnel: Aber es gibt Einrichtungen wie die Tafel, deren Fahrern jetzt schon das Benzingeld ausgeht. Wenn sich einzelne Bedürftige nicht benennen lassen wollen, sollte das Stiftungsgeld an die vorschlagsberechtigten Einrichtungen wie Caritas und Rotes Kreuz gehen. Die sollen die Mittel dann verteilen.

SZ: Das erlaubt die gültige Satzung offenbar nicht.
Kühnel: Dann müsste man halt die Satzung ändern. Wenn der Satzungszweck zu Gunsten eines Neubaus oder des Betriebs des Jugendhauses für die evangelische Kirche geändert werden kann, dann kann er wohl auch zu Gunsten der karitativen Einrichtungen geändert werden.

SZ: Wird das Bündnis das Thema erneut aufgreifen?
Kühnel: Wir haben schon Anträge gestellt, sind aber immer ausgebremst worden. Aber ich werde nicht nachgeben, ich bin richtig empört, das ist ein Skandal!

Syrius-Eberle-Stiftung findet keine Armen mehr!

Die Syrius-Eberle-Stiftung wird ihr Geld nicht los. "In Dachau gibt es keine Armen mehr oder sie können aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht benannt werden." Deswegen werden aus den überschüssigen Geldern jetzt Neubauten auf Kirchengrund bzw. deren Betrieb finanziert.

Das ist ein Skandal!
Warum gibt es denn dann Einrichtungen wie die Tafel, deren Fahrern jetzt schon das Benzingeld ausgeht? Wenn der Satzungszweck zu Gunsten eines Neubaus bzw. des Betriebs durch evangelischen Kirche geändert werden kann, dann kann er wohl auch zu Gunsten der Tafel geändert werden.

Satzungszweck ist:

1.) Zuwendungen zur Vermeidung bzw. Milderung einmaliger Notlagen von älteren, gebrechlichen und dadurch in Not geratener Personen der Syrius und Emma Eberle Stiftung

2.) Zuwendungen zum laufenden Lebensunterhalt an alte, gebrechliche und dadurch in Not geratene Personen

Die Personen können sich nicht selbst um den Zuschuß bemühen, vorschlagsberechtigt sind die Stadt und das Landratsamt Dachau, die Caritas, die Arbeiterwohlfahrt und das Bayerische Rote Kreuz.

Wenn Sie also jemanden kennen, der Hilfe braucht, machen sie ihn darauf aufmerksam, daß es diese Möglichkeit gibt und verweisen Sie ihn auf die 5 möglichen Institutionen die weiterhelfen.


Wir sind der Meinung, es ist nicht im Sinne des Stifters auf Kirchengrund Gebäude zu errichten egal ob diese Einrichtungen sinnvoll sind oder nicht und haben unter anderen den Haushalt abgelehnt.

Dieses Stiftungsgeld gehört den Armen !

Details zum Verfahren finden Sie hier

Für die Vorgehensweise Stiftungsgelder für Bauten auf kirchlichen Grund zu verwenden stimmten die CSU und die SPD (!!!). Ursprünglich auch die ÜB. Inzwischen zeichnet sich wenigstens bei der ÜB eine Kehrtwende ab.


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Die Dachauer Nachrichten schreiben heute

Ohne uns keine Ideen! Sagt Bündnis-Stadtrat Kai Kühnel. Am Montag stellten er und seine Mitstreiter ihr Wahlprogramm vor.
Aufstiegshilfe, mit Wasserkraft vom Mühlbach betrieben. Oben in der Altstadt eine Fußgängerzone. Und unten, dort, wo jetzt noch der MD-Sportplatz liegt, ein Campingplatz. ....

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