Dienstag, 29. Januar 2019

Bürgermeister Kühnel verurteilt rechte Aufmärsche in Oswiecim und erklärt sich solidarisch mit den Freunden der Demokratie

Auf Einladung der Stadt Oswiecim hat Dachaus stellvertretender Bürgermeister Kai Kühnel zusammen mit den Vertretern der Delegationen aus Frankreich, der Ukraine, Belgien, Italien, Spanien und Deutschland bei der Gedenkveranstaltung auf dem Platz des unbekannten Soldaten einen Kranz niedergelegt. Die Veranstaltung wurde gegen Ende durch den Aufmarsch einer rechtsnationalen polnischen Gruppierung missbraucht. Die anschließende Veranstaltung auf dem Gelände der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau wurde ebenfalls gestört. Dort konnte die Gruppe jedoch nur bis zum Zaun vordringen. Gleichwohl gab das Auftreten der Rechtsnationalen auch dort ein bizarres Bild ab.




Bürgermeister Kühnel war und ist es ein persönliches Anliegen, den Demokraten der Stadt Oswiecim solidarisch zur Seite zu stehen und stets klare Distanz zu allen Rechtspopulisten zu halten. Auch wenn es zu schockierenden und befremdlichen Situationen kam, erübrigen sich angesichts der Situation in Deutschland gute Ratschläge an unsere polnischen Freunde. Stadtpräsident Janusz Chwierut brachte gegenüber den internationalen Delegationen sein Bedauern über die Vorgänge zum Ausdruck und bedankte sich ausdrücklich für die seit Jahren intensive Freundschaft zwischen den beiden Städten.

Bürgermeister Kühnel: „Das martialische Auftreten ultrarechter Gruppen während der Gedenkfeiern war nicht nur schockierend, es ist vor allem deshalb besorgniserregend, weil wir ähnliche Entwicklungen auch bei uns in Deutschland befürchten müssen. Das rechte Lager versucht immer dreister, die Vergangenheit in seinem Sinne umzudeuten. Wenn solche Bestrebungen von Regierenden nicht nur geduldet, sondern zum Teil sogar offen unterstützt werden, droht unserer Demokratie große Gefahr. Einen Unterschied zwischen gemäßigten und extremen Rechten zu machen fällt schwer, denn die Mitglieder rochieren zwischen den Lagern beliebig hin und her, wie man am Beispiel des erst kürzlich von der Regierungspartei PiS ernannten Digitalisierungsminister erkennen kann. Wer die Vorhut salonfähig macht, braucht sich über das Auftreten der Nachhut nicht wundern.“



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