Donnerstag, 12. November 2020

Gerechte Lastenverteilung? Baustopp für Dachau - kein Baustopp für den Landkreis

Die Corona Krise wirkt sich natürlich auch im städtischen Haushalt aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen kommt die Stadt Dachau im Jahr 2020 noch relativ unbeschadet durch die Krise und muss offensichtlich keine Kredite aufnehmen. Im Haushalt für 2021 fehlen allerdings allein aus Steuerausfällen über 5 Mio. EUR. Die überproportionale Kostensteigerungen im Bereich Kinderbetreuung und Kreisumlage tun ihr Übriges. Der ursprüngliche Haushaltsentwurf war daher nicht genehmigungsfähig.


Nachdem die Streichlisten aus den Ausschüssen nicht ausreichen, wurden heute im Haupt- und Finanzausschuss nochmal massive Einsparungen beschlossen. Die Stadt verhängt quasi einen totalen Baustopp - nur noch Pflichtaufgaben werden realisiert.

Gestrichen wurde unter anderem:

  • Kunsteisbahn am ASV Gelände
  • Musikheim der Knabenkapelle 
  • Rad-und Fußgängerbrücke Schleißheimer Str.
  • Mietradsystem des MVV
  • Erdverkabelung der Stromleitung an der Theodor-Heuss-Straße
  • 5 % Personalbudget
  • Verschiedenste Zuschüsse im Bereich Sport und Kultur

Gestrichen wurde schließlich selbst die dringend notwendige und als Pflichtaufgabe der Stadt eingestufte Rathauserweiterung. 

Angesichts der Tatsache, dass im Landkreis an den Planungen für das 100 Mio. EUR Projekt "Neues Landratsamt" festgehalten wird und eine Schuldenaufnahme für den Kreishaushalt abgelehnt wird, wird es zunehmend schwierig den Dachauer Sportlern, Künstlern und städtischen Mitarbeitern zu erklären, dass Ihre Projekte gestrichen werden.

Damit nicht genug, die Kreisumlage von jetzt 48 % soll noch weiter steigen:

  • 2021              48,50 %
  • 2022              49,00 %
  • 2023              49,50 %
  • 2024              49,99 %

Warum nicht 50 %? - weil das möglicherweise rechtlich nicht mehr zulässig ist. 

Der Landkreis reizt also seine Finanzierungsmöglichkeiten gegenüber Stadt und Gemeinden bis zum letzten aus, während Stadt und Gemeinden Ihre Leistungen bis zum Äußersten reduzieren müssen.

Dass ist unser Erachtens der falsche Weg, die Krise zu bewältigen. Stadt, Gemeinden und Landkreis müssen solidarisch zusammen stehen und zum Wohl der Bürger die Lasten gerecht verteilen. 






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