Donnerstag, 7. Juli 2011

Die Pressemitteilung von Trianel: Gesellschafter votieren für Wechsel von Kohle auf Gas

Bei der heutigen Gesellschafterversammlung der Trianel Kraftwerk Krefeld Projektgesellschaft mbH & Co. KG (TKK) in Lünen wurden auf Basis einer seit Ende 2010 erarbeiteten Machbarkeitsstudie die Weichen für die Projektierung eines GuD-Kraftwerks gestellt. Nach der Sommerpause sollen in einem Scoping-Termin die Planungen mit den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt werden.
TKK-Geschäftsführer Martin Hector geht nach ersten Vorgesprächen von einer breiten Zustimmung zu dem Kraftwerksprojekt aus. „Aus formalen und rechtlichen Gründen wird TKK den immissionsschutzrechtlichen Antrag für das Kohlekraftwerk bei der Bezirksregierung Düsseldorf allerdings solange aufrecht erhalten“, erläutert Hector, „bis er durch den Antrag für die GuD-Anlage abgelöst wird.“
Nach dem auf der Gesellschafterversammlung vorgestellten Zeitplan soll der Antrag nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz noch in diesem Jahr gestellt werden. TKK plant im CHEMPARK Krefeld-Uerdingen innerhalb der kommenden sechs Jahre eine Doppelblockanlage mit einer elektrischen Leistung von bis zu 1200 Megawatt.

Für den CHEMPARK-Betreiber Currenta ist, so CHEMPARK-Leiter Dr. Stefan Dresely, die Option eines GuD-Kraftwerks zusammen mit dem Partner Trianel eine Alternative zum bestehenden Kohlekraftwerksantrag. „Da sich die wirtschaftlichen und energiepolitischen Rahmenbedingungen in den vergangenen Monaten sehr stark verändert haben, verstehen wir die Entscheidung von Trianel“, so Dresely. Entscheidend sei aber, dass das zukünftige Energiekonzept die Strom- und Dampfversorgung des CHEMPARK zu wettbewerbsfähigen Bedingungen sicherstellt. Da die alten Kohlekessel an das Ende ihrer technischen Nutzungsdauer kommen, muss spätestens im Jahr 2017 ein Ersatz im CHEMPARK realisiert sein.
Dresely: „Um diesen engen zeitlichen Rahmen sicher einhalten zu können, planen wir parallel auch eine von Partnern unabhängige Lösung. Welche Lösung letztlich realisiert wird, entscheidet sich voraussichtlich im Frühjahr 2012.“

Nach der Vorstellung des Energiekonzepts 2010 der Bundesregierung hatten die rund 30 TKK-Gesellschafter im November vergangenen Jahres die Neubewertung aller Handlungsoptionen am Standort Krefeld-Uerdingen beschlossen. Durch die Ereignisse in Japan und die daraus folgenden Veränderungen in der deutschen Energiepolitik ist eine kurzfristige Anpassung der Machbarkeitsstudie notwendig geworden.

„Trotz optimaler Ausrichtung des Konzeptes auf die Anforderungen der Energiewende, sind aufgrund der hohen wirtschaftlichen Unsicherheiten bis zur erfolgreichen Realisierung des GuD-Kraftwerkes noch etliche Steine aus dem Weg zu räumen“, so Martin Hector. Die in dem Projekt engagierten Stadtwerke bauen deshalb auf eine Flankierung des Vorhabens durch energiepolitische Maßnahmen. Die Bundesregierung hatte schon im Energiekonzept 2010 einen 15-prozentigen Investitionskostenzuschuss für hocheffiziente Kraftwerke verankert.

Gas statt Kohle - 29 Stadtwerke schließen sich den Stadtwerken Dachau an.

Nachdem in den letzten Wochen und Monaten bereits sieben beteiligte Stadtwerke unter anderem als eines der ersten die Stadtwerke Dachau öffentlich gemacht hatten, dass sie sich höchstens an einem Gas- nicht aber an einem Kohlekraftwerk beteiligen würden, schwenkt heute die Gesellschafterversammlu8ng von Kohle auf Gas um.

Noch ist das Ergebnis der Sitzung nicht öffentlich, aber es gab spontanen Beifall für die Nachricht. Damit wäre wieder ein Klima-Killer verhindert – auch wenn in Lünen weiter an einem Kohlekraftwerk mit 120 Meter hohem Kühlturm und einem jährlichen CO2-Ausstoß von rund 4,6 Millionen Tonnen CO2 genaut wird.

Parteiübergreifende Suche

Benutzerdefinierte Suche