Dienstag, 18. Juni 2013

Greenpeace fordert: KKW-Lünen darf nie in Betrieb gehen.

Die Stadtwerke Dachau sind am Neubau des Kohlekraftwerks in Lünen beteiligt. Das neugebaute Kohlekraftwerk in Lünen hat immer noch keine Betriebserlaubnis, es wird schon im ersten Betriebsjahr einen zweistelligen Millionenbetrag an Verlust einfahren. Darüber hinaus hat Greenpeace den volkswirtschaftlichen Schaden durch eine Studie darstellen lassen und kommt zu einem beängstigenden Ergebnis. Wir Dachauer Bürger tragen dafür Verantwortung mit, zwar hat sich in einem Bürgerentscheid die Mehrheit der Dachauer für keine weiteren Beteiligungen und den Verkauf der Anteile ausgesprochen, doch wollte die Anteile an Lünen niemand kaufen, sie sind unverkäuflich.
Als die Anteile noch verkäuflich waren, mauerte die Gestaltungsmehrheit aus CSU/FW/FDP und musste erst über einen Bürgerentscheid zum Einlenken gezwungen werden.

Der Kohlekraft-Mehrheitsbeschaffer Dr. Edgar Forster von den Freien Wählern schreibt noch heute auf seiner Seite:


"Wir stehen für die Beteiligungen der Stadtwerke Dachau an Kohlekraftwerken in Nordrhein-Westfalen."
und weiter heißt es da: "Durch die Beteiligungen der Stadtwerke an Kohlekraftwerken wird der städtische Eigenbetrieb viel unabhängiger von großen Stromkonzernen, die über eine enorme Marktmacht im deutschen Strom-Oligopol verfügen. Damit werden die Stadtwerke auch unabhängiger von überhöhten Strompreisen."

Fest steht heute, dass die Stadtwerke Dachau gezwungen sind über Jahrzehnte völlig überteuerten Strom aus dem Kohlekraftwerk abzunehmen und auf die Dachauer Gebührenzahler abzuwälzen. Mit ihrer Stromrechnung bekommen Sie also die Quittung für die Politik der CSU und FW. Ein Lehrstück wie man mit dem Geld der Dachauer Gebührenzahler umgeht.


und jetzt zu Greenpeace:

"Trianel verantwortlich für jährlich 72 Todesfälle und 16.332 verlorene Arbeitstage,
sowie für die Verringerung von insgesamt 771 Lebensjahren in Lünen und Umgebung"




Diese rechnerisch ermittelten Zahlen prognostiziert das von der Umweltorganisation Greenpeace in Auftrag gegebene und am 03. April 2013 veröffentlichte Gutachten "Tod aus dem Schlot, wie Kohlekraftwerke unsere Gesundheit ruinieren" für den Fall, dass das Kohlekraftwerk am Stummhafen in Lünen ans Netz gehen sollte.


Zu dem Gutachten nimmt die Lünener Bürgerinitiative Kontr-Kohle-Kraftwerk wie folgt Stellung:


Das im Auftrag von Greenpeace durch das Institut für Energiewirschaft und rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart erstellte Gutachten hat in den deutschen Medien eine sehr starke Beachtung gefunden und bestätigt die Meinung der BI‑KKK: Kohle­kraft­werke sind gefährlich für unsere Gesundheit!

Presseberichten zufolge soll die höchste Gesundheitsgefährdung zwischen 100 und 200 km vom Kraft­werk entfernt bestehen. Gründe dafür: Die Schornsteine seien hoch; einige Schadstoffe entstünden erst nach chemischen Reaktionen in der Atmosphäre.

Was bedeutet dies konkret für Lünen?

Weil bei dem neuen TRIANEL-Kraft­werk kein hoher Schornstein existiert, sondern die Schadstoffe durch den Kühlturm abgeleitet werden, erfolgen die chemischen Reaktionen nicht allein in der Atmosphäre, sondern bereits im Kühlturm. Es ist davon auszugehen, dass diese Schadstoffe (Säure-Aerosole) in Lünen selbst und in der Umgebung herunterkommen und die Bevölkerung belasten.

Dies haben wir auch schon in unseren Einwänden zu dem Kraftwerksprojekt ausgeführt. Wir fühlen uns durch das Greenpeace-Gutachten voll bestätigt.

Greenpeace führt in der Veröffentlichung „Tod aus dem Schlot“ - Wie Kohlekraftwerke unsere Gesundheit ruinieren“ aus, dass allein das TRIANEL-Kraftwerk im Betrieb rechnerisch jedes Jahr 72 Todesfälle und 16.332 verlorene Arbeitstage verursachen sowie die Lebensjahre um insgesamt 771 verringern würde (siehe S.14, Tabelle 3).
Zum Vergleich: Das bestehende, wesentlich kleinere STEAG-Kraftwerk verursacht lt. der Greenpeace-Veröffentlichung „bloß“ 23 Todesfälle pro Jahr, 250 verlorene Lebensjahre und 5.302 verlorene Arbeitstage (siehe S. 21, Tabelle 4).

Mit Blick auf die in Lünen bereits bestehende Vorbelastung durch Schadstoffe, insb. Schwermetalle, zeichnet sich eine nach unserer Einschätzung erschreckende Zukunft für Lünen.

Das bedeutet allerdings auch, dass das TRIANEL-Kraftwerk nach unserer festen Überzeugung niemals in Betrieb gehen darf.

Dafür kämpfen wir entschlossen weiter!



Das vollständige Gutachten steht hier als PDF zur Verfügung


"Tod aus dem Schlot"

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