Mittwoch, 11. September 2019

Straßenausbaupläne im Landkreis Dachau - Ein Sammelsurium von Widersprüchen

Den "großen Wurf" sollte man machen, sagt Landrat Löwl. Andererseits sollte nichts ohne die Zustimmung der einzelnen Gemeinden passieren. Alleine diese beiden Aussagen schließen sich schon mal gegenseitig aus. Warum man dann noch viel mehr Flächenverbrauch für Straßen fordert, erschließt sich uns nicht! Aber lesen Sie selbst: SZ vom 10.09.2019 und Dachauer Nachrichten vom 11.09.2019


Mehr Straßen, mehr Verkehr: täglicher Stau auf der B471, obwohl es die A99 gibt

Der Landkreis hat ein großangelegtes Gutachten über die gesammelten Straßenausbauwünsche aus den vergangenen Jahren anfertigen lassen. Die Ergebnisse sind teilweise durchaus aufschlussreich. Generell ist zu sagen, dass meist keine Verbesserung eintritt bzw. jede einzelne Verbesserung für einen einzelnen Ort eine Verschlechterung für einen anderen Ort bringt. Wirkliche Verbesserungen schaffen eigentlich nur komplett neue Straßentrassen, die auf die bestehenden überörtlichen Bundes- und Autobahnen führen. Diese sind allerdings jetzt schon überlastet. Der Verkehr aus dem Landkreis wird somit dann wohl schneller in den Stau führen. Außerdem lehnen verschiedene Gemeinden genau solche Trassen kategorisch ab.

Das gravierendste Beispiel ist wohl die Westumfahrung von Dachau mit Auffahrtsrampe zur B471, die tatsächlich 46 % Entlastung für Dachau brächte. Diese vom Dachauer OB ins Spiel gebrachte Option wird aber von der Gemeinde Bergkirchen entschieden abgelehnt und offensichtlich vom Landrat nicht weiter verfolgt. Statt diesem "großen Wurf" wird weiter auf eine Nord-Ost-Umfahrung gesetzt, deren Wirkung gleich Null ist.

Ja, wir brauchen den großen Wurf. Ein großer Wurf bedeutet unserer Meinung aber  eine effiziente Nutzung der bestehenden Infrastruktur und nicht noch mehr Flächenversiegelung und Zerstörung von Kultur- und Naturlandschaften. Durch den massiven Ausbau des ÖPNV und des Radverkehrs können die entsprechenden Entlastungen für das bestehende Straßennetz geschaffen werden, um denen die auf das Auto angewiesen sind genügend Platz zur Verfügung zu stellen!

Die Expertenmeinung in der Fachwelt ist jedenfalls eindeutig: mehr Straßen bringen mehr Verkehr. Wie der Landrat zum gegenteiligen Schluss kommt, bleibt sein Geheimnis.


Die Ostumfahrung gefährdet den Idas-Bläuling


Artenportrait Sulida: Idas-Bläuling (Plebejus idas)

Kurzportrait
- Flugzeit: Juni - Sept. in bis zu 3 Generationen
- Vorderflügellänge: 14-16mm
- Männchen, Flügeloberseite kräftig metallisch blau
- Weibchen, Flügeloberseite dunkelbraun
- Die Flügelunterseiten beider Geschlechter sind hell (Männchen hellgrau, Weibchen hellbraun) mit weißrandigen schwarzen Flecken. Am Rand der Hinterflügel verläuft ein gewelltes oranges Band das schwarze Flecken umgibt. Diese Flecken haben auf den Hinterflügeln blaumetallisch glänzende Schuppen.

Status: Bay. Rote Liste 2 - stark gefährdet.


1IDAS-BLÄULING (PLEBEJUS IDAS) (QUELLE: LBV DACHAU)

Der Idas-Bläuling ist eine wärmeliebende Schmetterlingsart und gehört zur Gruppe der Bläulinge. Anfangs ernährt sich die Raupe von Leguminosen wie Hornklee, Wundklee, Ginster etc. Die Raupe ist in Ihrer Entwicklung an Ameisen gebunden, welche deren Ausscheidungen verwerten und sie sogar gegen Fressfeinde verteidigen. Die Dachauer Vorkommen sind auch überregional von Bedeutung und fordern einen verantwortungsbewussten Schutz dieser seltenen Art. Die Biotope im Bereich der geplanten Umgehungsstraßen bilden einen Schwerpunkt der Populationen der Dachauer Schotterebene.

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