Freitag, 28. Oktober 2016

Inklusionsprojekt Fahrradparkhaus "Gleis 1" der Caritas in Rosenheim

Die Fraktion des Bündnis, zusammen mit unserem Oberbürgermeister Florian Hartmann, sowie Axel Hannemann und Karin Mayer besuchten am Freitag das Inklusionsprojekt "Gleis 1" der Caritas in Rosenheim.

Das in unser Region einzigartige Projekt kombiniert eine Fahrradabstellhalle und Reparturservice mit einem Inklusionsprojekt der Caritas für psychisch erkrankte oder anderweitig gehandicapten Menschen, im Rahmen eines vom Bezirk Oberbayern geförderten Zuverdienstprojekts. 

In dem ehemaligen Bahngebäude betreibt das Projekt noch ein Buchcafé, in dem es, wie der Name schon sagt, gut erhaltene Bücher, Kaffee und Kuchen und ein schmackhaftes Mittagsessen gibt.

Doppelstockparken für über 400 Fahrräder
Das Fahrradparkhaus bietet durch ein Doppelstock-Parksystem mehr als 400 Fahrrädern Platz. Nutzer können zwischen Tages-, Monats- und Jahresnutzung zu 1,-, 9,50 und 95,- Euro Beitrag wählen. Für die Monats- und Jahresnutzer wird der Zugang per Chip rund um die Uhr ermöglicht.
Der kleine aber feine Servicebereich hat täglich zu tun. Von 6 bis 19 Uhr, werden durch die Zuverdienst-Beschäftigten platte Reifen repariert, neue Bremsseile eingezogen, Schaltungen neu justiert, Achter aus Laufrädern entfernt und alte Räder recyceld. Das Ganze unter fachlicher Anleitung.
Der Umgang mit den Kunden stärkt die labile Psyche der Teilnehmer des Inklusionsprojekts. Durch die Arbeit können die Beschäftigten wertvolle Erfahrungen sammeln, sie tragen Verantwortung und erfahren das Gefühl gebraucht zu werden.

Für uns war die Exkursion sehr aufschlussreich. Sicher nicht 1:1 zu übernehmen aber grundsätzlich ein Anstoß, bei unserem Fahrradparkhaus über eine sinnvolle und sozial nachhaltigen Ergänzung nachzudenken.

Karin Mayer, Sabine Geißler, Bernhard Sturm, Axel Hannemann, OB Florian Hartmann, Kai Kühnel


Freitag, 21. Oktober 2016

Wie man Unfälle mit Radfahrer durch unachtsames Öffnen der Autotür verhindern kann

wieder mal die Holländer...
Der Zusammenprall mit sich unvermittelt öffnenden Türen, das sog. "Dooring" ist eine der Hauptursachen für die schlimmsten Unfälle für Radfahrer.
Schon der Fahrschüler in Holland lernt den sog. "Holländischen Griff". Dabei öffnet der Autoinsasse NICHT wie bei uns üblich mit der türseitigen Hand die Autotür. Bei diesem Griff geht die INNERE Hand zur Tür und öffner diese. Bei dieser Bewegung dreht sich der gesamte Oberkörper und zwingt den Aussteigenden zum Schulterblick auf die Straße. Durch diese Bewegung sieht man rechtzeitig, ob sich ein Radfahrer im toten Winkel des Fahrzeugs nähert, und kann warten, bis er vorbeigefahren ist.


Schon erstaunlich was so eine einfache Verhaltensänderung bewirken kann.

Uns stellt sich nun die Frage, warum wird dieser "Dutch Reach" Griff in Deutschland nicht gelehrt? 

Gibt es bald eine Initiatve des deutschen Fahrlehrerverbandes zur Einführung diese Griffes?

Donnerstag, 20. Oktober 2016

ÜB Podiumsdiskussion Verkehr - Wenig Erkenntnisgewinn

Mit der groß angekündigten Podiumsdiskussion am vergangenen Montag erhoffte sich die ÜB neue Erkenntnisse und Impulse zur Fortschreibung des Dachauer Verkehrsentwicklungsprogramms.


Auch wenn die SZ (hier geht's zum Artikel) gnädig über diese Veranstaltung schreibt, konnte diese leider die Erwartungen nicht erfüllen. Das lag weniger an der ÜB selbst, die die Veranstaltung sauber vorbereitet und moderiert hat, als an den eingeladenen Personen.


Diese waren:
Rainer Endreß, selbsternannter Wächter des Radltums, und eher Bremser als Förderer des Radverkehrs
Klaus Reindl, sogenannter Verkehrsexperte und ehemaliger Pressesprecher des ADAC. Die einzige Erkenntnis, die er verbreiten konnte war, dass er furchtbar Stolz drauf ist, dass sie in Pfaffenhofen eine Umgehungsstraße einweihen konnten.
Christian Breu, Geschäftsführer des Planungsverbands äußerer Wirtschaftsraum. Geschmückt mit einigen richtigen Fakten wird auch hier immer noch das autozentrische Denken hochgehalten.


Im Laufe der Veranstaltung wurde daher nichts Neues angesprochen. Die Aussagen waren so erwartbar, wie das Amen in der Kirche. Einziger Höhepunkt waren daher dann nur die Hasstiraden des Herrn Reindl und des Herrn Breu gegenüber Fahrradfahrern, die Ihrer Meinung nach allesamt wegen Nichtbeachtung aller möglichen Verkehrsregeln eben aus diesem herausgezogen gehörten.


Die wirklichen Strukturprobleme bei der heutigen und zukünftigen Verkehrsplanung wurden folgerichtig nicht angesprochen. Warum es z.B.  nur ein Staatliches Straßenbauamt aber kein Radwegebauamt gibt oder evtl. sogar auch ein ÖPNV-Linienamt gibt, die einen wirklichen Wettbewerb der verschiedenen Verkehrsarten fördern und das lösungsverhindernde Kommunalgrenzendenken auflösen würden. Dazu gab es keine Antworten, außer dass der ÖPNV ja so teuer wäre und ja schon ein Radschnellweg geplant würde.


So wird weiterhin verkündet dass es ohne teure Straßenneubauten nicht ginge, obwohl man sich einig wäre das ja eigentlich nur der ÖPNV und der Radverkehr die Lösung wäre, was wiederum nicht geht, weil die Umsetzung solcher Maßnahmen so lange dauert.

Dienstag, 18. Oktober 2016

Geheimbund in Dachau gegründet

Die Dachauer Nachrichten berichten heute, dass sich in Dachau ein Geheimbund, der sich AFD nennt, gegründet hat. Im heutigen Artikel "Uns gibt es!" wird der Dachauer Chirurg Dr. Karl-Hermann Behrens auf die Frage warum sich die Personen des neuen Ortsverbandes nicht zu erkennen geben mit den Worten zitiert
„Es kann sein, dass uns die Scheiben eingeschlagen werden“.
Das hatten wir schon mal in Deutschland, hat die AFD Angst vor rechten Übergriffen?

Der Verkehr kann fließen - ohne Stau nach München

12 km Luftlinie beträgt die Entfernung zwischen Dachau Bahnhof und BMW... die selbe Strecke wird jetzt in Austin mit einer Seilbahn geplant.

Mehr auf den Seiten von CityLab (Englisch)


Sonntag, 16. Oktober 2016

Innovativ: MVV lagert Busdepot dezentral in Dachaus Wohngebiete aus.

Sonntag 16.10.2016 - Leipziger Straße, der MVV hat mit seinem dezentralem Konzept der Lagerung von Betriebsmittel beim Kunden ein innovatives Konzept entwickelt, das inzwischen schon Vorbildfunktion für die Privatwirtschaft darstellt. Gleich 50m weiter, direkt vorm Kindergarten St. Hildegard, ist ein Fahrzeug eines Karlsfelder Bus- Unternehmens abgestellt. Die Dachauer Anwohner freuen sich natürlich darüber, denn jetzt wissen sie, dass sie in Zukunft komplett auf ihr Auto verzichten können, denn der Bus parkt jetzt vor der Haustür. Eine Parkplatzsuche erübrigt sich komplett. 

Die Stadtwerke Dachau wollen dieses Konzept (noch?) nicht übernehmen, obwohl sich das Dachauer Busdepot als gesuchter Gewerbegrund sicherlich sehr gut vermarkten ließe.

Gedanken zum Sonntag: Leitkultur ist Kulturkitt

Zum Sonntag eine Leseempfehlung der taz "Das Phantasma der Leitkultur" http://www.taz.de/!5344390/

Das Besondere an Kulturen ist, dass sie nicht durch Verkündigung gebildet werden

Die Produktion von Leitkulturpapieren ist in vielen Fällen erst einmal ein Hinweis auf grundlegende Probleme derjenigen, die sie verkünden.
Die Hoffnung ist dann, die meist ungewollten und nicht antizipierten Nebenfolgen der Reformen durch einen „Kulturkitt“ aus Führungsleitsätzen oder Kooperationsleitlinien abzumildern. 

Ähnlich ist auch die in CDU und CSU regelmäßig alle zehn Jahre initiierte Diskussion über Leitkultur Ausdruck eines Versagens dabei, Veränderungen in der Gesellschaft durch gut gemachte Gesetze oder kluges Verwaltungshandeln aufzufangen.

Freitag, 14. Oktober 2016

Pressemmitteilung: Flüchtlingsfamilie Ayo – Al Sheikh erhält Hermann-Ehrlich-Preis

Dachau - Den Hermann-Ehrlich-Preis vergibt das Bündnis für Dachau 2016 an die syrische Flüchtlingsfamilie Ayo – Al Sheikh. Die Jury will mit der Verleihung des Preises die fünfköpfige Familie, die aus Ras al-Ayn (Gouvernement al-Hasaka) im Nord-Osten Syriens an der türkischen Grenze stammt, stellvertretend für viele andere Geflüchtete im Landkreis Dachau auszeichnen. Die Mitglieder der Familie - Abdullah Aziz Ayo (60 Jahre, Rechtsanwalt), Aida Al Sheikh (51, Erzieherin), Suleiman Ayo (30, Zahnarzt), Yazdansher Ayo (25, Student) und Dilyar Ayo (19, Schüler) – haben gefährliche Fluchtwege hinter sich, um sich aus dem vom Krieg heimgesuchten Syrien in Sicherheit zu bringen. Nach jahrelanger Trennung ist die Familie erst in Dachau wieder zusammengekommen. Hier haben sich die Geflüchteten nicht nur selbst rasch integriert, sondern sich von Anfang an  durch Dolmetscherdienste und Übersetzungen bei der Betreuung anderer Asylsuchender engagiert. Yazdansher, der seit Frühjahr 2016 in Bayreuth studiert, hat in Dachau sogar Deutsch- und Alphabetisierungskurse  gegeben. Nachdem die Familie, die als asylberechtigt anerkannt ist, lange in den Baracken an der Kufsteiner Straße gewohnt hatte, lebt sie mittlerweile in einer Wohnung in Indersdorf.

Der Preis, der seit 2012 alle zwei Jahre verliehen wird, ist nach dem im Juni 2011 verstorbenen Musiker und Sozialpädagogen Hermann Ehrlich benannt. „Seine Grundwerte waren gleiche Chancen für alle, soziale und politische Gerechtigkeit“, erklärt das Bündnis für Dachau auf seiner Internetseite. Seine Weggefährten wollten das Wirken Hermann Ehrlichs, der sich die Auseinandersetzung mit der Nazizeit und die Aufarbeitung des Dachauer Wahlfälscherskandals zur Aufgabe gemacht hatte, nicht in Vergessenheit geraten lassen. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert. 2012 ging der Preis an den Fernsehjournalisten und Dokumentarfilmer Helge Cramer, der sich 2002 hartnäckig für die Aufdeckung der Wahlfälschung in Dachau engagiert hatte. Vor zwei Jahre erhielt der SZ-Journalist Hans Holzhaider die Auszeichnung für seine Pionierleistungen bei der Aufarbeitung der NS-Geschichte in Dachau.


Der Jury gehörten neben den Bündnis-Mitgliedern Margot Heinze-Ehrlich, Marion Böhm, Kai Kühnel und Helmut Geißler der Historiker Jürgen Zarusky sowie die Journalisten Nikola Obermeier und Walter Gierlich an. Die Preisverleihung findet am 27. November 2016 im Ludwig-Thoma-Haus in Dachau statt.  Die Laudatio wird Waltraud Wolfsmüller vom Arbeitskreis Asyl Dachau halten.

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Brilliant - CSU will MD mit Umgehungsstraße erschliessen

In der gestrigen Bauausschusssitzung wurden endgültig die Kosten für die Umgehungsstraße aus der mittelfristige Haushaltsplanung herausgenommen. OB Hartmann erklärte, dass die Straße laut Minister Hermann nicht in kommunaler Eigenbaulast erstellt werden braucht. Bestätigt wurde dies auch durch ein Schreiben von Landrat Löwl, auf das sich der OB in der Sitzung bezog.

CSU-Stadtrat Peter Strauch hielt fest, dass die 13,5 Millionen + X für die Umgehung in der mittelfristigen verbleiben sollen, denn: man wolle damit das Industriegebiet erschliessen.

Industriegebiet? Das einzige Industriegebiet in Dachau ist das still gelegte Gelände der MD.

Eine Umgehung mitten durch Dachau? Macht das Sinn?

Sicherlich meinte Peter Strauch das Gewerbegebiet Dachau-Ost. Mit diesen Begrifflichkeiten kommen viele Bürgerinnen und Bürger durcheinander. Aber ein Bauausschussmitglied sollte doch den Unterschied kennen.

Dennoch, diese Aussage macht deutlich um was es der CSU wirklich geht, um die Erweiterung des Gewerbegebiets nach Osten.

  • Längst hat sie begriffen, dass die Umgehung so gut wie keine Entlastung für das Stadtgebiet bringt. 
  • Längst hat sie begriffen, dass eine Umgehung in kommunaler Eigenbaulast die Stadt Dachau überfordert.

Aber man will mit dem utopischen Projekt den Dachauern vor der nächsten Wahl ein weiteres mal vorgaukeln, dass die CSU mit der Umgehung einen Lösungsansatz für die Verkehrsproblematik in der Stadt anbieten kann. Ohne dieses Thema hat die CSU wenig zu bieten, sie müsste sich inhaltlich neu orientieren.

Auf die Frage des OB über was der Bauauschuss denn nun abstimmen solle, antwortete CSU-Stadtrat Peter Strauch: "wir wollen dass es so bleibt wie es immer war". Damit meinte er, die 13,5 Millionen zzgl. Nebenkosten sollen in der mittelfristigen Finanzplanung verbleiben.

Die CSU verlor die Abstimmung mit 9:6. Jetzt ist es nicht mehr so wie es immer war...



Donnerstag, 6. Oktober 2016

Di 11.10.2016 14:30h - Bau- und Planungsausschuss

Öffentliche Tagesordnungspunkte

1. Haushalt 2017 der Stadt Dachau;
Bauetat

2. Haushalt 2017 der Stadt Dachau;
Umwelt- und Verkehrsbereich

3. Verschiedenes öffentlich
Teilnehmer

Montag, 3. Oktober 2016

Stadtratsinformationsfahrt Wien und Linz 2016 - Geförderter Wohnungsbau, Konversion von Industrieflächen und Verkehr

Das Bündnis für Dachau zieht für die diesjährige Stadtratsinformationsfahrt nach Wien und Linz eine positive Bilanz. Impulse zu den Themen geförderter Wohnungsbau, Konversion von Industrieflächen und Verkehr können von Wien und Linz mitgenommen werden.  
 
Organisiert vom Büro des Oberbürgermeisters, wurden die Stadträte jeweils von sachkundigen Vertretern der Verwaltung oder der Entwicklungsgesellschaften auf wichtige Themen und Lösungen der verschiedenen Stadtentwicklungsprojekten hingewiesen. 
 
Ähnlich wie das Ballungsgebiet München, Dachau eingeschlossen, ist Wien konfrontiert mit scheinbar unendlich wachsender Nachfrage an Wohnungen, Mobilitätsbedarf etc. Auch wenn die Größenverhältnisse ungleich sind, das Bündnis ist überzeugt, einige Wiener Lösungsansätze und Konzepte können durchaus ernst genommen und als mögliche Impulse für Dachau gesehen werden. Und dies gilt nicht nur für sozial geförderten Wohnungsbau, für den Wien seit mehr als 80 Jahren mit seinen Gemeindebauten archetypisch steht. 
 
Der Karl Marx Hof - Der bekannteste Gemeindbau aus den 1920er Jahren
Selbst in bei dem aktuell ambitioniertesten Projekt, der Seestadt Aspern - hier entsteht eine komplett neue Stadt für 20.000 Einwohner mit Nahversorgung in attraktiv gestalteten Erdgeschosslagen und wohnortnahe Arbeitsplätze in ähnlich großer Anzahl wie Einwohner und U-Bahn Anschluss. Es gilt als gemeinsamer Nenner, der Wohnraum soll angemessen groß, vergleichsweise günstig und ganz wichtig, arm an Autoverkehr sein.
 
Die Seestadt Aspern - Hier die neue Einkaufstraße
 
 
Der zentrale See, derder zukünftige Mittelpunkt der Stadt Aspern sein wird
 

Durch kooperative Wohnmodelle, Mietwohnungen in großem Umfang dem Spekulationsmarkt entzogen.
Das Bündnis für Dachau möchte als ersten Punkt die Kriterienkataloge für Stadtentwicklung nennen, die als Beispiel für Dachau dienen können. Für jedes Gebiet werden städtebauliche, soziale, ökologischen und ökonomischen Leitziele definiert, nach denen die Bauentwicklung erfolgt.  Die Bauträger sind "Bewerber" mit ihren Projekten und sind damit keine "Bestimmer" mehr. Die Stadt behält die Fäden in der Hand. Ganz wichtig ist zu erwähnen, dass alle Projekte keine Subventionsobjekte sind. Das heißt konkret, alle Projekte sind profitabel aber durch die Bevorzugung von kooperativen Wohnmodellen in großem Umfang dem Spekulationsmarkt entzogen. 

Höfe und autofreie Gestaltung als prägendes Element der meist kooperativen Wohnbauprojekten


Stadtentwicklung ist in der öffentlichen Hand (also Politik, Verwaltung, städtischer Wohnbau) gut aufgehoben. Das Bündnis für Dachau sieht sich nach der Informationsfahrt auch darin in seiner Meinung bestätigt. Nicht nur in Wien, sondern auch bei der letzten Station der Informationsfahrt in Linz, der Entwicklung der ehemaligen Tabakfabrik in ein beispielhaftes Gewerbeareal für innovative Unternehmen, wurde dies immer wieder betont. Die öffentliche Hand hat weit größere Spielräume in Richtung Gemeinwohl orientierte Gestaltung, sie hat die Planungshoheit und kann über die Nutzungsart bestimmen. Investoren im Gegensatz müssen naturgemäß stromlinienförmige Konzepte mit hohe Renditen in kurzer Zeit umsetzen. Darum sieht es das Bündnis als unbedingt erforderlich, nochmals über die Nutzungen des MD Geländes nachzudenken.

Die Tabakfrabik Linz - Erfolgsmodell innovativer Unternehmensansiedlungen

Reduzierter Autoverkehr
Das Bündnis für Dachau sieht auch die Anstrengungen Wiens nachahmenswert, den individuellen Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren. Der renommierte Verkehrsplaner Professor Hermann Knoflacher der TU Wien hat dazu einige Hinweise parat. Er zeigte in einem Vortrag die Entwicklung Wiens aus verkehrsplanerischer Sicht. Für Dachau kann aus Bündnis Sicht festgehalten werden: man kann Verkehrsverhalten nicht durch bitten und betteln ändern. Einfache Verfügbarkeit des Autos verführt zu dessen Benutzung. Wenn ernsthaft Autoverkehr reduziert werden soll, müssen Strukturen geändert werden. Große Verkehrsprobleme können nicht durch Einzelmaßnahmen gelöst werden wenn nicht an der Ursache gearbeitet wird. Es gilt immer, die ganze Kettenreaktion und Folgen einer Maßnahme zu beachten. Das als Hinweis an das populistische Glaubensbekenntnis, durch Umgehungsstraßen Verkehrsprobleme zu lösen. Es werden lediglich Probleme verlagert. Im Übrigen gibt es kein Grundrecht auf Staufreiheit.
 
Gleichberchtigte Verkehrslösung - Begegnungszone Mariahilfer Straße
Das Bündnis besuchte die neugestaltet Mariahilfer Straße, in der eine sogenannte Begegnungszone eingerichtet wurde. Begegnungszonen oder sogenannte "Shared Space" Bereiche zeichnen sich dadurch aus, dass ALLE Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt den Straßenraum nützen können. 
 
Die Begegnungszonen Mariahilfer Straße - Alle Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt
Das heißt, jeder Verkehrsteilnehmer muss auf jeden anderen Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen. Es zeigt sich schon bei einem kurzen Eindruck, es funktioniert. Es ergibt sich eine überragende Aufenthaltsqualität ohne dass eine Gruppe wesentlich eingeschränkt wird.
 
Als Resümee lässt sich festhalten: Der Stadtentwicklungsgrundsatz, der sozialen, ökologischen aber auch ökonomisch nachhaltigen Grundsätzen folgt, erweitert mit dem Anspruch der reduzierten Verfügbarkeit des Autos, ist ein Modell, das auch für Dachau vorstellbar ist.

Samstag, 1. Oktober 2016

Begegnungszonen: Es funktioniert!!

Eine Haupteinkaufstrasse in Wien! Als Begegnungszone ausgestalltet. Funktioniert wunderbar..

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