Am 21. Januar fand der 2. Themenabend des Bündnis’ für
Dachau in der überfüllten Gaststätte Amperlust statt. Gleich drei Referentinnen
hatten sich dem schwierigen Thema angenommen:
Monika Steinhauser vom Flüchtlingsrat München referierte
über weltweite Flüchtlingsströme und die Verteilung der Flüchtlinge auf die
Kontinente und Länder. Sie konnte darstellen, dass der größte Anteil gar nicht
bis nach Europa kommt, sondern in den Anrainerstaaten der Ursprungsländer
bleibt.
Brigitte Detering, Leiterin des Amtes für Sozialwesen am LRA
Dachau und Irma Wirthmüller, Leiterin der Caritas-Stelle Soziale Dienste und
Asylberatung, berichteten gemeinsam, welche Flüchtlingsströme im Landkreis
Dachau zu erwarten sind, wer dafür zuständig ist und wie die
Verteilungsschlüssel liegen. Sie wurden von weiteren Caritas-Mitarbeiterinnen
unterstützt und ein 23-jähriger Asylbewerber aus Syrien berichtete von seiner
Flucht und seinen Wünschen hier in Deutschland.
Die anschließende Diskussion – in die sich auch Landrat
Löwl, der als Gast gekommen war, einbrachte – zeigte sehr schnell die
Schwachstellen der Bürokratie, denen auch Stadtverwaltung und LRA wenig
entgegenhalten können. Die Entscheidungsebene liegt beim Land Bayern, dem Bund
und der EU-Verwaltung. Hierbei erwähnt sei nur das Dublin-3-Abkommen – die so
genannte Drittstaatenregelung – das den Mitgliedsländern der EU ein
Asylverfahren dort zuschreibt, wo die Flüchtlinge das erste Mal EU-Boden
berühren.
Viele dieser Verordnungen führen zu einem erheblichen
Verfahrensstau, die sowohl die Flüchtlinge als
auch die Helferkreise
verzweifeln lässt.
Mike Berwanger, Sprecher Bündnis für Dachau
Mehr dazu im Merkur: 1200 Flüchtlinge bis Jahresende
sowie in der Dachauer SZ: Massiv unter Druck