Dienstag, 9. Oktober 2018

Let's do Moor - die Scheinheiligen vom Moos

Welch eine großartige Veranstaltung gestern im Schloss Dachau. Die Landkreispolitiker haben sich um Marcel Huber (Bayrischer Umweltminister) geschart und seinen warmen Worten gelauscht. Das Dachauer Moos wird ab sofort gerettet. Das Gute daran ist, dass man die Rettung auch noch mit verschiedenen Straßenbauten und Gewerbegebieten vereinbaren kann. Und als Zuckerl gibts auch noch schlappe 15 Mio. Zuschuss.



Verschiedene Kommunalpolitiker reagieren entzückt, den sie wollen auch Ihren Kindern das Moss noch zeigen und dort Blumen pflücken können. Vorher wollen sie aber erst noch möglichst viele Flächen für Straßen und Gewerbegebiete sichern, denn es braucht ja Kompromisse.

Dabei verkennen Sie, dass die "Kompromisse" bereits in der Vergangenheit aufgebraucht wurden. Flächen wurden versiegelt, eine B471 mitten durchs Moos getrieben und eine intensive Landwirtschaft hat den Rest erledigt.

Jetzt sollen also erst mal weitere mindestens 60 Mio. in die Nord-Ost-Umgehung und damit in eine großflächige Mooszerstörung investiert werden, um diese dann mit läppischen 15 Mio. wieder zu heilen. Nach dem Motto, was man an einer Stelle zerstört, kann man doch an anderer Stelle viel schöner wieder herstellen. Die Natur lässt sich aber nicht einfach beliebig modellieren.


Der Absichtserklärung "Let's do Moor" kann man durchaus zustimmen, auch wenn die Aussagen nur sehr wage sind. Dieses Programm aber als Placebo für mehr Straßenbau und Gewerbe im Moos zu missbrauchen ist schäbig.


Auch die SZ setzt  sich kritisch mit dem Thema auseinander:


http://sz.de/1.4161990


http://sz.de/1.4161992

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