Mittwoch, 21. August 2019

Artenvielfalt versus Umfahrung: Der Abendsegler kann nicht umquartiert werden

Artenportrait Sulida: Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)

Kurzportrait
-Kopf-Rumpf-Länge 60-82 mm
-Spannweite 320 – 400 mm
-Gewicht 19 – 40 g-Farbe Fell braun bis rostbraun
-Ohren kurz und rund mit pilzförmigem Tragus (Erhebung am Eingang der Ohrmuschel)

Schutzstatus: streng geschützt gem. BNatSchG
Vorwarnstufe der Roten Liste Deutschland

Als typische Baumfledermaus benötigt der Abendsegler alte Bäume mit Baumhöhlen, die vom Einflugloch auch nach oben ausgefault sind und die als Paarungsquartier und zur Überwinterung dienen. Ersatzweise werden in Ermangelung geeigneter Baumstrukturen auch alte (Specht-)Höhlen, Vogelnistkästen oder Dächer kurzzeitig besetzt. Der große Abendsegler ist eine wandernde Fledermausart. Die Weibchen ziehen in ihre Wochenstuben im nordöstlichen Mitteleuropa, wo sie ihre Jungen aufziehen. Ein Teil der Männchen bleibt auch im Sommer hier. Im Herbst kommen sie zurück und überwintern.

Abendsegler jagen Insekten meist in größerer Höhe über Wäldern und Gewässern. In den letzten Jahren zeichnet sich leider ein Rückgang dieser wertvollen Fledermausart ab. Gerade alte Bäume, wie Sie im Bereich der geplanten Nord-Ost-Umfahrung noch zu finden sind benötigt diese Art. Aufforstungen und Ausgleichsflächen können diese Lebensräume nicht ersetzen und eine Ansiedllung bzw. Umquartierung ist nicht möglich.

Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) (Quelle: LBV Dachau)

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