Das Bündnis für Dachau präsentiert sich ab sofort auf einer neuen Website:
Wir freuen uns auf Deinen Besuch!
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Das Bündnis für Dachau hat seit vielen Jahren die Erstellung eines Radverkehrskonzepts für Dachau vorangetrieben und aktiv begleitet. Mit dem jetzt im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 aufgesetzten Sonderprogramm "Stadt und Land" bietet sich die Chance unser Dachauer Radverkehrskonzept wesentlich voranzubringen. Diese Chance einer 75 % Förderung muss unserer Meinung nach ergriffen werden.
„Der Bund unterstützt die Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände …. bei dem Aufbau eines sicheren, in lückenlosen Netzen geplanten und mit geringen Verlustzeiten nutzbaren Radverkehrssystems. Ein solches trägt zu einer nachhaltigen und umweltschonenden Mobilität bei, aggregiert Quelle-Ziel-Verkehre, vermeidet Staus und verflüssigt den Verkehr insgesamt. Ziel ist es weiter, dabei sowohl in urbanen als auch in ländlichen Räumen das Fahrradfahren sicherer und attraktiver für die Radfahrenden zu gestalten und einen Umstieg vom Kfz auf das Fahrrad zu erreichen.“
Mit diesem Wortlaut in der Präambel der Verwaltungsvereinbarung von Bund und Ländern wurde am 25.01.2021 das neue Förderprogramm „Stadt und Land“ auf der Seite des Bundesamts für Güterverkehr BAG- Förderprogramme - Sonderprogramm "Stadt und Land" veröffentlicht. Das Förderprogramm verspricht sehr hohe Förderquoten von bis zu 80 % bei Maßnahmen, die bis Ende 2021 abgeschlossen sind, und bis zu 75 % für Maßnahmen, die bis Ende 2023 abgeschlossen sind.
Das Bündnis für Dachau stellt dazu folgenden
Antrag:
Die Stadt Dachau prüft, welche Radverkehrsmaßnahmen im Zeitrahmen bis Ende 2021 und bis Ende 2023 abgeschlossen werden können und legt diese Liste mit entsprechenden Kostenschätzungen dem Stadtrat zur Beratung vor.
Begründung:
Wie in der Präambel zum neuen Sonderprogramm „Stadt und Land“ bereits ausgeführt und damit von Bund und Ländern bestätigt wird, trägt der Radverkehr maßgeblich zur Reduzierung der Verkehrsbelastung in Stadt und Land bei. Andererseits wurden wegen der schwierigen Finanzlage der Stadt Dachau viele Radverkehrsprojekte zurückgestellt (z.B. Überführung Schleißheimer Str., Ausbau Brucker Str., Ausbau Gewerbegebiet Dachau-Ost) oder gar nicht erst gestartet (z.B. Mittermayer Str., Schiller Str.).
Das neue Förderprogramm ändert allerdings die Ausgangslage. Wegen der sehr hohen Förderquote von 80% ist zu überlegen trotz angespannter Finanzlage diese Investitionen vorzuziehen. Das Förderprogramm wird nicht verlängert oder wiederholt. Langfristig kann also dieses Förderprogramm die Finanzlage der Stadt Dachau erheblich entlasten.
Im Übrigen zahlt sich hinsichtlich dieses Förderprogramms die Erstellung unseres umfangreichen Radverkehrskonzepts für die Stadt Dachau aus, da dieses Radverkehrskonzept nun Fördervoraussetzung für dieses attraktive Sonderprogramm ist.
Zum Antrag der SPD den 10-Minuten Takt auszusetzen.
Wir sagen, ein 10-Minuten Takt zeigt den Bürger*Innen - Jetzt erst recht. Eine Reduzierung des Angebots auf einen 20-Minutentakt, wie es die SPD vorschlägt, ist ein Rückfall auf die aus der Zeit gefallenen Ansicht, der öffentliche Verkehr sein ein Gnadenangebot der Gesellschaft. Öffentlicher Verkehr ist eine Daseinsvorsorge für Menschen.
Ein modernes Mobilitätsangebot gilt auch für Pandemiezeiten.
Dachauer*Innen die trotz Ausgangsbeschränkung tägliche Wege erledigen müssen, sollen dies ohne zusätzliche Einschränkung und mit dem Wissen der Wertschätzung der persönlichen Gesundheit tun können. Und dass ist es, was ein modernes Mobilitätsangebot ausmachen muss.
Dass wir als Gesellschaft, die seit Jahrzehnten das hohe Lied der individuellen Mobilität predigt, nun in schwierigen Zeiten das Angebot reduzieren wollen ist ein Unding. Noch dazu, da es einen gehörigen Rattenschwanz an Aufwand nach sich zieht, den erst vor wenigen Wochen abgestimmten Fahrplan wieder umzustellen".
Darum empfehlen wir, den Antrag zurückziehen.
Die einschränkenden Maßnahmen der Pandemie gehen nun in den zehnten Monat. Unser tägliches Leben ist seither durch vielfältige Maßnahmen einer Ausbreitung des Virus zu entgegnen geprägt.
Das gelingt mehr oder weniger gut. Was wir aber in den vielen Monaten der Pandemie gelernt haben ist, der öffentliche Verkehr, egal ob Bus, Bahn oder Tram, ist keinesfalls dafür verantwortlich, dass die Inzidenzwerte zu hoch sind. Durch ein gutes Angebot mit viel Platz soll das auch so bleiben.
Bernhard Sturm
Pressespiegel:
Im Rahmen der Gremienbesetzungen des letzten Jahres hat das Bündnis für Dachau in der konstituierenden Stadtratssitzung seinen Kandidaten für den Verbandsrat der Sparkasse zurückgezogen und stattdessen Peter Gampenrieder vorgeschlagen. Er ist anerkanntermaßen die Person aus den Reihen des Stadtrates mit dem meisten Sachverstand für diese Aufgabe.
Peter Gampenrieder hat unter anderem die im Jahr 2018 gescheiterten Fusionspläne von Sparkassenvorstand Krenn und Landrat Löwl konstruktiv und kritisch begleitet. Diese aktive Rolle in der politischen Meinungsbildung ist offensichtlich nicht gerade gut angekommen. Auf jeden Fall hat Landrat Löwl dem von der Stadt Dachau bestimmten Verbandsrat Peter Gampenrieder die Mitgliedschaft wegen eines/einer angeblichen Interessenskonflikts/Pflichtenkollision verweigert.
Dieser ziemlich einmalige Vorgang hat den langjährigen Fürstenfeldbrucker Sparkassenverwaltungsrat und derzeitigen Landtagsabgeordneten Dr. Martin Runge zu einer umfangreichen Anfrage an den Landtag veranlasst. Die Anfrage zielt darauf ab, zu erfahren, ob ein solcher Vorgang überhaupt schon einmal vor-gekommen ist. Schließlich sind wahrscheinlich sehr viele der derzeitigen Verbands- und Verwaltungsräte wie Peter Gampenrieder in der Versicherungswirtschaft tätig - auch das möchte Dr. Martin Runge mit der Anfrage in Erfahrung bringen.
In einer weitern Anfrage möchte Herr Runge zudem wissen, wieviele Sparkassen in Bayern den Höchstsatz für die Vergütung des Sparkassenvorstands und des Verwaltungsrats - so wie es die Sparkasse Dachau praktiziert - an Vorstand und Verwaltungsrat ausbezahlt.
Die Anfragen im Wortlaut:
Wenn man möchte, findet man immer irgenwelche Argumente um neuen Straßenbau zu begründen.
Gerne wird, wie jüngst durch den Altomünsterer Bürgermeister Reiter, das gelinde gesagt, befremdliche Argument bemüht, dass Straßenneubau weniger "Fahrkilometer" vulgo aktiver Umweltschutz bedeutet. Das kann man so sehen. Möglicherweise wird dadurch das schlechte Gewissen sediert.
Fakt ist, neue Straßen erzeugen neuen Verkehr. Und ist die Straße erstmal in Betrieb, so interessiert es keine Sau mehr, ob mehr oder weniger gefahren wird. Und das ist genau das Problem.
Politik des immerwährenden Wachstums auf Kosten von Natur und Gesundheit
Unsere Politik des immerwährenden Wachstums auf Kosten von Natur und Gesundheit will gar nicht wissen, welche langfristigen Folgen ausgelöst werden. Wie viel zusätzlicher Verkehr erzeugt wird und an welcher anderen Stelle der Verkehr sich dann ballt. Dazu gehört dann auch eine Siedlungspolitik, die nur in Sonntagsreden das Thema Verkehrsreduzierung in den Mund nimmt.
75% der Ausgleichs- und Kompensationsflächen wurden entweder falsch, schlecht oder gar nicht umgesetzt
Geradezu zynisch erscheint es, wenn im Baurecht von „Bauen im Einklang der Natur“ geschreiben wird. Das geht durch Schönfärberei und Greenwashing, weil die Naturzerstörungen durch sogenannten "Ausgleichsmaßnahmen", klitterisch formuliert, "kompensiert" werden. Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 75% der Ausgleichs- und Kompensationsflächen entweder falsch, schlecht oder gar nicht umgesetzt wurden und werden.
Bisher keinerlei Beitrag des Verkehrs zu den Klimazielen 2030
Um es nochmal zu sagen. Deutschland und Bayern haben sich zur Klimaneutralität bekannt. Bisher hat der Sektor Verkehr nichts, aber auch gar nichts zur Reduzierung des Ausstoßes der Klimagase beigetragen, um den Korridor 2030 einzuhalten. Die Corona bedingte Reduzierung interessiert nicht, weil der Trend nicht stimmt.
Vieleicht hilft ja Feenstaub für den Klimaschutz
Anscheinend glauben die Mandatsträger, dass 2030 plötzlich durch Feenstaub und Wunderwerk der CO2 Ausstoss schlagartig reduziert wird. Nun, dann ist ja alles in Ordnung und wir können munter so weitermachen wie bisher.
In München werden derzeit einige Lichtinstallationen im Museumsviertel gezeigt, die eine attraktive Aufwertung des öffentlichen Raums bedeuten. Auch in anderen Städten gab und gibt es immer wieder hochwertige Lichtinstallationen im öffentlichen Raum. In der französischen Stadt Le Puy-en-Velay z.B. sind die jährlich wiederkehrenden Lichtinstallationen eine bedeutende Tourismusattraktion.
Das Bündnis für Dachau stellt dazu folgenden
Antrag:
Die Stadt Dachau prüft, ob ein Projekt für
öffentliche Lichtinstallationen mit musikalischer Begleitung ins Leben gerufen
werden kann, und stellt dar, welche Kosten dafür entstehen würden und wie diese
aus den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln finanziert werden könnten.
Begründung:
Im Moment gibt es keine bzw. kaum Kulturförderung, weil Corona-bedingt keine Kultur stattfindet. Große Teile der Kulturschaffenden können daher derzeit keine Einkünfte generieren. Viele Förderungen werden auch aufgrund fehlender Veranstaltungen nicht ausbezahlt.
Eine Corona-Konforme Kulturförderung könnte daher im Moment die Beauftragungen für Lichtinstallationen oder Gebäudeilluminationen mit musikalischer Begleitung darstellen. Bildende Künstler könnten die Gestaltung erarbeiten, für die Vertonung sorgen lokale Musiker und die notwendige Technik liefern die ortsansässigen Veranstaltungstechniker.
Ein solches Projekt unter Federführung der
Künstlervereinigung Dachau mit Unterstützung von Dachauer Musikern hätte einen
doppelten Nutzen. Die lokalen Künstler, Musiker und Veranstaltungstechniker
könnten jetzt unterstützt werden. Das Ergebnis der Arbeit bringt gleichzeitig
langfristigen touristischen Nutzen und refinanziert sich dadurch selbst.
Der Landkreis Dachau ist weiter mit Vollgas unterwegs auf dem Holzweg. Beim Verkehr, Natur, Klima und gegenüber der Menschen, die den Lärm und Dreck aushalten müssen.Dass sich der Name „Holzweg“ als Name für die Verbindungsstraße zwischen Altomünster und der Staatsstraße 2047 etabliert hat Symbolkraft. Obwohl es sich ja "nur" um eine, verniedlicht bezeichnet, Ortsverbindungsstraße handelt, so zeigt es wie kaum ein Straßenbauprojekt der jüngeren Zeit im Landkreis knallhart den "Holzweg" auf, auf dem sich die Verkehrspolitik befindet.
Mehr Straßen - mehr Autos. So einfach - so schlecht
Landauf, landab finden sich tausendfach Bestätigung, dass neue Straßen nahezu immer zusätzlichen Verkehr erzeugen. Die Fachleute sprechen von „induzierten Verkehr“. Trotz aller fachlichen Erkenntnis werden die Verkehrsgutachten immer noch so geschrieben, dass der Neubau alternativlos erscheint. Die Straße muss her, auf Teufel komm raus. Auch beim Holzweg Gutachten kommt die absurde Bedarfs-Argumentation. Die Straße hätte seine Berechtigung weil ja dann soundso viel Autos und LKWs die Straße benutzen würden. Das Argument ist genauso abstrus, wie zu sagen: ein zusätzliches Loch im Gürtel ist notwendig, weil man viel isst.
Wie tief diese autozentrische Haltung verwurzelt ist, zeigt auch die Aussage der Richterin im Vorfeld des jetzt ergangenen Urteils. Auch sie führt das unsägliche Argument des „bestehenden Bedarfs“ auf. Der einzige Bedarf, den wir heutzutage in der Verkehrsplanung noch haben, ist der Bedarf zu überlegen, wie wir Verkehr effizienter, Ressourcen schonender und klimaverträglicher machen können. Dass diese Erkenntnis trotz gebetsmühlenartigen Wiederholens bei der Kommunalpolitik noch nicht angekommen ist, geschenkt. Dass aber ein Gericht nach wie vor diese verkehrserzeugende Haltung teilt ist deprimierend.
Was muss eigentlich noch passieren, bis Entscheidungsträger verstehen, (ja, auch eine Gemeinderat ist damit gemeint) was es bedeutet die Klimaziele erreichen zu können. Genau diese Ziele die wir uns alle durch demokratische Entscheidung gesteckt haben. Am Freitag den 11. Dezember hat die Europäische Union nach 21 Stunden Verhandlung das Klimaziel nochmal verschärft. Der Verkehrssektor muss bis 2030, also in den nächsten 10 Jahren, den Ausstoß von Klimagasen um mindestens 46% reduzieren. Ganz konkret und ganz einfach. Jede Straße die neu gebaut wird und dazu beiträgt mehr Verkehr entstehen zu lassen (was so gut wie jede neue Straße tut), macht ein Erreichen des Klimaziels noch schwieriger.
Es ist ein Trugschluss zu glauben, eine Straße im Dachauer Hinterland hätte nichts mit Klimaschutz zu tun, falsch.
Jedes Auto, jeder LKW der durch diese Straße zusätzlich fährt sind weitere Tonnen CO2 die wieder eingespart werden müssen. OK, die Straße wird nun gebaut. Die Autozentriker jubeln. Der Landkreis Dachau ist mit Vollgas weiter unterwegs auf dem Holzweg. Beim Verkehr, Natur, Klima und gegenüber der Menschen, die den Lärm und Dreck aushalten müssen.
Seit 1990 im Sektor Verkehr kaum nenneswerte CO2 Reduktion.
Mit jedem Monat wird es schwerer die selbst gesetzten Ziel zu erreichen.
Neben den Schlüsselzuweisungen für 2021 wurden nun auch die Zahlen für den Gewerbesteuerausgleich für 2020 aus dem Corona-Hilfspaket für Kommunen veröffentlicht.
Die Bundesregierung hat zur finanziellen Unterstützung der Kommunen in der Corona Krise ein Ausgleich der Gewerbesteuerausfälle in 2020 zugesagt. Auf Basis der durchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen aus den Jahren 2017 bis 2019 wurden für die Stadt Dachau demnach ein Ausgleich von 5,2 Mio. EUR für Dachau errechnet.
Glücklicherweise konnte die Stadt Dachau im Gegensatz zu früheren Jahren zuletzt konstant hohe Gewerbesteuereinnahmen verzeichnen. Das kommt uns jetzt zu Gute. Statt der im Haushalt angesetzten 24 Mio. EUR Gewerbesteuereinnahmen können wir jetzt tatsächlich mit ca. 29 Mio. EUR rechnen. Damit erhöhen sich unsere Rücklagen nochmal erheblich.
Die Fraktionen im Dachauer Stadtrat sind angesichts der derzeitigen Corona Situation überein gekommen, dass dieses Jahr keine Haushaltsreden gehalten werde. Damit soll die diesjährige Haushaltssitzung so kurz wie möglich gehalten werden. Aus diesem Grund gibt es unsere Rede entsprechend Online.
Sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren der Verwaltung und
der Presse,
sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger !
Es dürfte jetzt keine Überraschung sein und deshalb gleich vorab:
Die Fraktion des Bündnis für Dachau / Die PARTEI
stimmt dem Haushaltsentwurf für das Jahr 2021 zu. Schon die vielen Jahre zuvor
waren die Haushalte von absoluten Notwendigkeiten geprägt. Dadurch konnte der
Schuldenstand auf fast Null gedrückt werden und die Rücklagen auf einen
historischen Höchststand anwachsen. Doch dieses Jahr müssen wir noch weiter
gehen. Dazu später mehr.
2020 war
ein einzigartiges Jahr. Natürlich war es schon von Anfang an besonders, weil
die Kommunalwahl anstand. Natürlich ist das intensiver – die
Auseinandersetzungen werden schärfer, Argumente werden populistischer. Doch
dieses Jahr war nochmal anders – statt mit Argumenten zu überzeugen, hat die
CSU einen Lagerwahlkampf ausgerufen. Der OB Florian Hartmann wurde als „links –
sozialisiert“ betitelt (wie das bei den katholischen Ministranten passieren
konnte, ist mir ein Rätsel), der zweite Bürgermeister Kai Kühnel als „linker
Strippenzieher“ bezeichnet – andere Mitbewerber haben ähnliche Töne
angeschlagen. Was auf Facebook geschrieben wurde, möchte ich hier nicht wiederholen.
Ja, so etwas hat es noch nie gegeben
und ich denke, wir werden vergeblich auf Entschuldigungen dazu warten.
Mit der Kommunalwahl bricht die erste
Corona Welle über das Land herein. Der erste Lockdown legt das öffentliche
Leben fast komplett lahm und die Wirtschaftsaussichten rutschen in den Keller. Die
Ereignisse machen die Stadtratsarbeit nicht einfacher. Weiter werden öffentlich populistische Parolen verbreitet. Die
Verlierer und Gewinner müssen sich erst neu sortieren. Die fehlenden
persönlichen Gespräche führen zu Missverständnissen und Differenzen.
Wir wünschen uns hier eine Rückkehr zur
konstruktiven Stadtratsarbeit.
Zur Lage des Haushalts:
Die Corona Krise hat massiv
zugeschlagen. Steuereinnahmen sind stark eingebrochen. Wir werden viele freiwillige Leistungen
im Bereich Sport und Kultur streichen und wichtige Investitionen verschieben
oder sogar aufgeben müssen.
Doch Dachau steht vergleichsweise
noch gut da.
Und doch: der Investitionsstau ist gewaltig. Schulen müssen ausgebaut, eine neue Grundschule
gebaut und die Zahl
der Kindertagesstätten weiter
aufgestockt werden. Dazu kommt der notwendige Ausbau
der Sportinfrastruktur, der in der Vergangenheit zumeist in Sackgassen endete.
Das alles wird unsere zukünftigen
Haushalte erheblich belasten - und dabei
haben wir die schlimmsten und unsinnigsten Brocken (Nord-Ostumfahrung, Turbokreisel an der Alten-Römer
Straße, Bahnhofsparkgarage) bereits in den letzten Jahren verhindert.
Klar werden unsere politischen
Mitbewerber wie jedes Jahr monieren, dass schlecht gewirtschaftet und zu viel
Personal in der Verwaltung aufgebaut wird.
Doch wir haben ein strukturelles
Problem, das Corona wie ein
Brandbeschleuniger zugespitzt hat:
Die Kosten für den ungebremsten Zuzug
überrollen uns. Die Kosten für unsere Kinderbetreuung steigen überproportional.
Das gleiche gilt für die Kreisumlage
– 48%, 49%, 49,99% (das ist das Ende der Fahnenstange, weil 50 % rechtlich
nicht mehr möglich ist)
Diese Belastung werden wir, wie viele
andere Kommunen, nicht mehr lange durchhalten. Wenn es hierfür keine Lösung gibt,
werden wir in Zukunft keine Sport- und keine Kulturförderung mehr anbieten
können.
Sicherlich müssen wir die
Einnahmenseite stärken. Hier müssen wir vor Allem an zwei Stellen ansetzen:
Zum Einen: Die Gewerbesteuereinnahmen müssen gesteigert
werden – auch wenn diese
in den letzten sechs Jahren schon erhöht werden konnten. Dazu wurden bereits in den
letzten Jahren mit den Seeber Gelände und dem Südlichen Gewerbegebiet Ost
wichtige Weichen gestellt.
Wir müssen aber auch alle Möglichkeiten
auf dem ehemaligen MD Gelände aktivieren – das Bündnis hat dafür schon immer
gekämpft und wird das weiter tun, und außerdem eine Umkehr der
früheren Fehlentwicklungen am Schwarzen Graben angehen – denn Parkplätze
an Einkaufzentren liefern keine Gewerbesteuer! – Das Bündnis hat dazu einen
Antrag gestellt!
Zum Anderen: Das Kinderbetreuungsdefizit
muss reduziert werden. Der Schlüssel dazu kann nur eine kostendeckende
Gebührenerhebung sein. Das wird sicherlich ein schmerzhafter Prozess, aber wenn
Bund und Land die Verantwortung für die Finanzierung nicht übernehmen, werden
wir keine andere Wahl haben.
Was außerdem getan werden muss:
Corona bestimmt derzeit alle unsere
Lebensbereiche und fordert unsere Solidarität mit denen, die es am heftigsten
trifft – den Künstlern, Gastronomen und Einzelhändlern. „Dachau handelt“ hat
gezeigt, dass wir als Stadtgesellschaft zusammen stehen können – das macht Mut
für die Zukunft.
Corona verschwindet hoffentlich bald.
Doch die wesentliche größere Krise – die Klimakrise – bleibt!
Wir werden daher noch mehr tun
müssen – wir werden die Stadt noch lebenswerter - aber auch klimafester - machen
müssen.
Wir werden den ÖPNV stärken müssen –
mit der Einführung des 10- Min -Takts und den neuen super leisen Erdgasbussen
haben wir einen großen Schritt getan. Und das ganz ohne Mehrkosten, wie von
manchen befürchtet. Den bereits etablierten Busverkehr bis 24 Uhr muss man da fast nicht mehr
erwähnen. Und gerade eben wurde der neue Busbahnhof auf den Weg gebracht.
Wir müssen unser Radverkehrskonzept
weiter fortführen. Dabei
können und sollen wir uns momentan nur auf solche Maßnahmen konzentrieren, die wenig kosten und viel bringen. Radschutzstreifen
und Fahrradstraßen an geeigneten Stellen sind hier die Mittel der Wahl.
Die öffentlichen Flächen müssen
gerechter genutzt werden. Mehr Freischankflächen, mehr Grün, mehr
Parkraumbewirtschaftung, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer. Auch eine neue
Stellplatzsatzung wird hier einen erheblichen Einfluss nehmen.
Wir müssen mehr Erneuerbare Energien
in die Stadt bringen. Trotz der höchst fragwürdigen gesetzlichen Regelungen auf
Bundes- und Landesebene ist es wichtig, an unserem Ziel einer hundertprozentigen CO²
neutralen Energieversorgung festzuhalten. Unsere Stadtwerke sind dazu der
Schlüssel.
Wir sind derzeit von der Corona-Krise
gebeutelt, aber wir können trotzdem weiter an unserer Stadt bauen. Wie gesagt
wünschen wir uns, dass alle Stadträte hier konstruktiv mitarbeiten. Das Bündnis
ist dafür offen.
Wie eingangs erwähnt, stimmt die
Fraktion des Bündnis für Dachau / Die PARTEI dem Haushalt 2021 zu.
Wir bedanken uns bei der Verwaltung für die gewohnt offene und transparente
Darlegung der Grundlagen und die Ausarbeitung.
Wir wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung, den Kolleginnen und Kollegen des
Stadtrates, unserem Oberbürgermeister und den Vertretern der Dachauer Medien
ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.
Vielen Dank.