Heute fand die erste Sitzung des „neuen“ Umwelt- und
Verkehrsausschusses statt. Neu deshalb, weil die Aufgaben des Ausschusses im
Vergleich zur Vorperiode deutlich erweitert wurden und jetzt folgende Bereiche
umfassen: Umweltschutz, insb. Abfallwirtschaft, Naturschutz und
Landschaftspflege, Klimaschutz sowie verkehrliche Themen, insb. ÖPNV. Vertreter
für das Bündnis für Dachau (und zugleich für die Ausschussgemeinschaft mit ÖDP
und Linke) in diesem Gremium ist Peter Heller.
Zwei Blöcke mit tiefgreifenden Vorlagen der Verwaltung galt
es zu diskutieren:
1. Energiebericht landkreiseigene Gebäude
Die eza (Energie- und Umweltzentrum Allgäu gemeinnützige GmbH) hat im
Rahmen eines kleineren Auftrages die Energiebilanzen der Gebäude gesichtet und
nach zwei Begehungen für die Realschule DAH und das Gymnasium Markt Indersdorf
Optimierungsbedarfe erkannt. In der Diskussion ging es u.a. darum, ob die
künftige Implementierung eines Energiemanagements der landkreiseigenen Gebäude
sinnvoll und erforderlich ist.
Peter Heller hat hier ganz eindeutig pro Energiemanagement argumentiert.
Gründe hierfür sind nicht nur die überragende Bedeutung des Klimaschutzes und
des Vorbildcharakters des Landkreises, sondern auch die hohe Förderung durch
den Freistaat und die so verbleibenden geringen Kosten im Verhältnis zur
Gesamtsumme, die mit rd. 1,1 Mio EUR jährlich für Energie (insb. Wärme und
Strom) ausgegeben werden muss. Die Entscheidung darüber wird im Herbst
getroffen.
2. ÖPNV – Teilweise Verschiebung von Verbesserungen im landkreisweiten Busnetz incl. Ruftaxis
Auf Grund von Corona sind von der
Verwaltung alle wichtigen derzeit laufenden Verbesserungen für das Busnetz im
Landkreis und über seine Grenzen hinaus auf den Prüfstand gestellt worden, die letztlich
Ende 2018 mit dem gemeinsamen Nahverkehrsplan des Landkreises beschlossen
worden waren.
Die Verwaltung hob darauf ab, dass die Fahrgastzahlen im
MVV-Gebiet dramatisch eingebrochen seien und eine Erholung auf das
Vor-Corona-Niveau noch sehr lange auf sich warten lasse. Zudem sei der
ÖPNV-Rettungsschirm auf 2020 begrenzt. In der intensiven Diskussion wurde von
der Mehrheit der Ausschussmitglieder vornehmlich darauf abgehoben, dass man
„vernünftig“ bleiben müsse und nur „finanzierbare“ Ausgaben tätigen dürfe.
Demgegenüber hat Peter Heller
folgende Schwerpunkte für die Beibehaltung der von der Verwaltung „grün“ und
„gelb“ markierten Prüfpunkte vorgetragen: Boomregion mit „explodierenden“
Einwohnerzahlen, Versorgung nicht nur im urbanen Raum sondern auch in der
Fläche, Corona bedingte Rückgänge der ÖPNV-Ausnutzung werden mit Zunahme der
Staus auf den Straßen vermutlich bald wieder ausgeglichen, insb. für ein Bündel
von „Karlsfelder Linien“ eine Verschiebung der Taktverstärkung von 40 auf 20
min. von vier (!) Jahren vorzunehmen, sei untragbar.
Dies hätte bspw die Linie
710 (von Dachau nach Moosach) getroffen. Die Entscheidung im Umwelt- und
Verkehrsausschuss wie auch im nachfolgenden Kreisausschuss fiel
erfreulicherweise pro „grün“ und „gelb“, nur ein Maßnahmenbündel im
nordwestlichen Landkreis wurde gegen die Stimme der Ausschussgemeinschaft
verschoben.
Die zwei „orange“ gewerteten
Maßnahmen kommen letztlich ebenso eistimmig derzeit nicht zur Ausführung (u.a.
wg eines lt. Verwaltung überteuerten Angebotes) wie auch die Anpassung des
Ruftaxi-Netzes um ein Jahr verschoben wird, um die Auswirkungen der
vorgenannten Entscheidungen einzuarbeiten.
Der Ausschuss trifft sich mind. viermal im Jahr und damit
doppelt so häufig wie in der Vergangenheit, bei Bedarf sogar noch öfter.
10.07.2020 / Peter Heller
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