Donnerstag, 13. Februar 2020

Kennen Sie Emmy Noehter?

Nein, dann wird's Zeit.

Für das Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Seeber-Gelände wurde ein Name für die Erschließungsstraße in des Areal gesucht. Die Namensfindung lag heute beim Umwelt- und Verkehrsausschuss.


Das Bündnis für Dachau sieht es als zeitgemäß an, in Dachau Straßennamen vermehrt nach verdienten Frauen zu benennen. Eine Benennung der Straße in einem Gewerbegebiet mit dem Namen einer verdienten Wissenschaftlerin sehen wir als ein Zeichen für die Wertschätzung der Leistung von Frauen in der Technikgeschichte.


Das Bündnis für  Dachau hat darum vorgeschlagen, die Straße nach der bedeutenden deutschen Mathematikerin Emmy Noehter (1882 – 1935) zu benennen.

Der Ausschuss hat mit 8:7 Stimmen zugestimmt. Zwar knapp, aber nun gut. Wir freuen uns jedenfalls, dass Dachau Emmy Noehter ein kleines Denkmal setzt.

Emmy Noether (1882 – 1935) Quelle: Wikimedia Commons

Emmy Noether ist eine der bedeutendsten Mathematikerinnen des 20. Jahrhunderts.
In ihrer Laufbahn überwand sie große Hindernisse, die ihr durch ihre jüdische Abstammung in den Weg gelegt wurden. Albert Einstein persönlich bezeichnete sie sogar als „das bedeutendste kreative mathematische Genie seit der Einführung der höheren Bildung für Frauen“.

Als erste Frau Deutschlands begründete Emmy Noether eine wissenschaftliche Schule und gehört heute zu den Begründern der modernen Algebra. Die „Noether-Theoreme“ gehören heute zum Grundbestand der mathematischen Physik. Nach ihr ist neben den Noether'schen Ringen und Modulen auch der Noether'sche Normalierungssatz benannt.
Emmy Noether bekannte sich zum Pazifismus und war von 1919 bis 1922 Mitglied der USPD, danach bis 1924 der SPD.
1933 wurde Emmy Noether aufgrund ihres jüdischen Glaubens ihre Lehrerlaubnis entzogen. Sie emigrierte daraufhin in die USA. Emmy Noether verstarb am 14. April 1935 an den Komplikationen einer Tumoroperation.

 



Dazu ausführlicher Bericht in der SZ:

Männerdomäne Asphalt


Der Dachauer Bauausschuss benennt eine neue Straße nach der Mathematikerin Emmy Noether. Klingt nicht nach Sensation - ist aber eine: Von 522 Straßen im Stadtgebiet trugen bisher nur 17 den Namen von Frauen

Und der Bericht in den Dachauer Nachrichten / Merkur;

Eine Straße zu Ehren von Emmy Noether


Zum genannten Vorschlag der CSU ein ganz interessanter Artikel in der TAZ: Ein Profiteur der Nazis

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