Donnerstag, 13. Juni 2019

Mit dem Musketier unterwegs - Eines für alle (Lasten)


3 Säcke mit Grünschnitt, kaputte Backform, verbogener Radllenker, noch was aus Blech, Altglas, mehrere leere Getränkekästen und Pfandflaschen. Ein Blick in den Schuppen sagt... das wird eine größere Aktion. 


Dafür habe ich mir den (das?) Musketier vom Lastenradsharing Team des ADFC ausgeliehen. (Infos unter www.adfc-dachau.de/lastenradsharing).

Offiziell möchte das Team um Jan und Olli van Meerendonk im Sommer mit dem Lastenradsharing LASDAH starten. Zwei Lastenräder sind dann im Verleih. Musketier, ein Drei-Rad mit Ladefläche und Rapid, ein Zwei-Rad mit großer Transportwanne und Sitz. Natalie Petzendorfer kümmert sich derzeit um die letzten organisatorischen Details.

Ich bin also noch ein Testpilot. Bei der Übergabe des Musketiers bin ich ernsthaft beeindruckt. Die Ladefläche hat die Ausmaße um eine Europalette aufzunehmen. 

Und dann geht‘s los.
Öha, der dreirädige Bolide fährt sich komplett anders als ein herkömmliches Rad. Ich wurde zwar vorgewarnt, aber im echten Betrieb ist das schon noch was anderes.
Man braucht tatsächlich einige hundert Meter um sich auf die neue Fahrweise einzustellen. Ganz automatisch möchte man sich in die Kurve legen oder durch Gewichtsverlagerung gegensteuern. Das geht bei einem Dreiradgefährt schon mal gar nicht. Das wird mit einer gewissen Bockigkeit quittiert. Es gilt sauber in die „Kurve zu lenken“ und gegen„steuern“. 

Auch die Breite ist nicht ohne. Also einen reichlichen Abstand zum Fahrbahnrand und parkenden Autos halten! Ich muss zugeben, zu Hause angekommen war ich erstmal froh, dass durch die Pfingstferien deutlich weniger Autoverkehr auf der Straße war.

Schnell waren alle Transportgüter verstaut. Was soll ich sagen, mein Plan geht auf, ich bekomme ALLES auf die Ladefläche. Nun geht‘s beladen los. Von Udlding nach Webling zum Containerplatz. Ein kurzes Stück Geh/Radweg zeigt gleichmal, dass unsere „Normbreiten“ für Radwege viel zu schmal sind. Also auf der Straße weiter.
Aha, man merkt, dass man was hermacht. Die Autos fahren länger hinter mir her, bevor sie überholen. Aber wie fast immer, mit viel zu knappen Abstand.

Eingebogen auf den Containerplatz, ein kurzes munteres Fachgespräch mit dem Angestellten - Grünschnitt und Flaschen sind schnell entsorgt. 










Und schon geht’s weiter zum Getränkemarkt. Flüssiger Nachschub ist schnell verstaut und jetzt bin ich schon recht flott unterwegs, zurück nach Hause. 

Die ganze Aktion hat nicht mal eine dreiviertel Stunde gedauert.








So, was ist das Resümee?
  • Man kann mit Muskelkraft und e-Unterstützung auch große Mengen transportieren.
  • Die Transportkapazität übertrifft die der meisten PKWs
  • Man ist mindesten genauso schnell wie mit dem Auto
  • Das Musketier braucht etwas Übung
  • Die Radwege sind zu schmal und zu holprig
  • Auf der Straße zu fahren ist besser und ist erstmal ungewohnt
  • Die Autos überholen viel zu oft, viel zu eng

In Summe: Jederzeit wieder ein Job zusammen mit dem Musketier!

Das Lastenrad-Team bietet jeden letzten Freitag im Monat ab 19:15 Uhr, im Anschluss an die „Critical Mass“, Schnupperkurse für Lastenradinteressierte auf der Thoma-Wiese an.
www.adfc-dachau.de/lastenradsharing
Per Mail: lastenrad@adfc.dachau.de

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