Sozialer
Wohnraum ist knapp. Können Sie der Bündnisforderung für die Verwendung des
Grundstücks der ehemaligen Mitterndorfer Schule für den sozialen Wohnungsbau
zustimmen?
Florian
Hartmann (SPD)
Antwort:
ein eingeschränktes Ja:
Herr
Hartmann kennt den Armutsbericht der Caritas und das darin thematisierte
Wohnungsproblem (Mangel an günstigem Wohnraum). Er will daher Bauträger
verpflichten, bei größeren Bauvorhaben anteilig sozialen Wohnungsbau zu
realisieren, indem z.B. das "Münchener Modell", das dem Stadtrat
vorgestellt wurde, auch für Dachau Anwendung findet. Über die Höhe des Anteils
muss diskutiert werden. Bauträger müssen auch für soziale Folgelasten in die
Pflicht genommen werden.
Für
das Mitterndorfer Grundstück kann er sich besser eine Mischung aus sozialem
Wohnungsbau und einem neuen Einheimischenmodell für Dachauer Familien vorstellen,
mit Ein- und Zweifamilienhäusern. Eine Bebauung nur mit Sozialwohnungen sieht
er an dieser Stelle nicht.
Rainer Rösch
(ÜB)
Antwort: Ja
Kann ich mir vorstellen, weil sich das Grundstück im Eigentum der Stadt
befindet. Könnte kurzfristig realisiert werden, aber vielleicht ist noch ein
gültiger Mietvertrag in Kraft.
Über
Einheimischenmodell ist ihm nichts bekannt. Weiß nicht, ob es möglich ist Zwang
auf Bauträger auszuüben für den Bau von Sozialwohnungen. Fehlbelegungen sind
ein Problem auf dem Sozialwohnungsmarkt.
Thomas Kreß
(Grüne)
Antwort:
Ja.
Das
Gelände gehört der Stadt, so dass man schnell Wohnraum schaffen könnte. Positiv
ist außerdem, dass das Grundstück abseits von Dachau-Ost und dem Rennplatz
liegt. Das Programm der Grünen favorisiert sowieso eine soziale Durchmischung.
in den einzelnen Stadtteilen.
Auch
auf dem MD-Gelände muss möglichst viel sozialer Wohnraum geschaffen werden,
nicht nur Luxuswohnungen. Das gilt im Übrigen auch für alle Bauvorhaben von
Bauträgern.
Eigenheimmodelle
sieht er im Gegensatz zu Florian Hartmann nicht in erster Linie, da es auch für
Sozialwohnungen unterschiedliche Förderungen gibt, die sich dann nicht
wesentlich von einem Einheimischenmodell unterscheiden (2./3.Förderung). Ein reines
Einheimischenmodell braucht zuviel Platz, den wir nicht haben; wir müssen urban
bauen.
Er
würde das Grundstück nicht der Kreiswohnungsbaugesellschaft zur Verfügung
stellen (die über einen Mangel an Grundstücken klagt). Die Stadt soll den
Zugriff darauf behalten.
(fikitive)
Antwort Peter Bürgel (CSU)
Die
CSU bleibt im Programm unkonkret. Bestätigt aber den Bedarf. Will zumindest auf
dem MD Gelände eine „neue Art des altersgerechtes Wohnens“ umsetzten
Fazit
Mit der Vorstellung von Florian Hartmann können wir in
diesem Punkt überhaupt nicht konform gehen. Wenn mehr als 1000 Menschen in
Dachau eine Sozialwohnung benötigen ist es aus unserer Sicht völlig unsinnig
die letzten städtischen Grundstücke für Einheimischenmodelle zu verwenden.
Diese flächenzehrenden Modelle sind nicht mehr als ein Zuckerl an die Besserverdienenden.
Dabei vergisst man die Familien, die schon heute in zu kleinen Wohnungen mit
ihren Kindern wohnen. Auch die Dachauer Wirtschaft sucht für ihre Mitarbeiter
bezahlbaren Wohnraum und dazu gehören bestimmt keine Einheimischenmodelle.
Rainer Rösch beschreibt die Situation an der
Mitterndorfer Schule richtig, aber einen Zwang auf Bauträger brauchen wir dort
nicht ausüben, das Grundstück gehört der Stadt.
Thomas Kreß ist in dieser Frage mit unserer Position
deckungsgleich und argumentiert auch von allen Kandidaten am
nachvollziehbarsten. Er geht hier als klarer Sieger aus der Runde 8.
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