Freitag, 21. Februar 2020

Bündnis Positionen bestätigt: Naturschutz und Vernunft siegt - Umfahrungspläne auf dem Rückzug


mehr und mehr Parteien, Gemeinden und Gruppierungen sind gegen neue Umfahrungspläne. Die Gemeinde Bergkirchen hat bereits im vergangenen Sommer sämtliche Pläne zu einer Westumfahrung von Dachau kategorisch ausgeschlossen.  Diverse Gemeinden sind gegen Umfahrungspläne in Nachbargemeinden und auch die Hebertshausener  CSU hat faktisch die Umgehungspläne für Hebertshausen aufgegeben (siehe Programm: „Festhalten an Umfahrungsplanungen nur unter größtmöglicher Berücksichtigung ökologischer Aspekte“ und Artikel in der SZ: „Umgehungsstraße ist abgehakt“). Zuletzt gab es nun auch im Landratsamt im Rahmen der Vorstellung einer Mobilitätsuntersuchung deutliche Worte gegen eine neue Umfahrung: „Eine Lösung der Mobilitätsprobleme werde mit den klassischen Verkehrsträgern kaum gelingen“

Täglicher Stau an der B471. Trotz einer A99 die einst als Lösung propagiert wurde

Seilbahnlösungen müssen verstärkt angedacht werden. Wie Löwl richtig ausführt kann in unserem dicht besiedelten Raum kaum mehr Fläche für Verkehrsprojekte versiegelt werden. Bei der Vorstellung wurde auch die Möglichkeiten einer „Bögl-Bahn“ gesprochen. Diese bringt aber keine Vorteile gegenüber einer möglichen U-Bahn Anbindung von Feldmoching aus, wie Professor Klaus Bogenberger auf Rückfrage von OB Hartmann bestätigte. Da U-Bahnen extrem teuer sind und einen sehr langen Planungshorizont haben, bleiben Seilbahnlösungen als Ergänzung der bestehenden S-Bahn Infrastruktur die beste Option. Das Bündnis hat seit Jahren Seilbahnlösungen propagiert und eine erste Machbarkeitsstudie angestoßen.

Neben dem Problem der weiteren Versieglung besteht auch das Problem der zeitlichen Umsetzung. Nach dem jetzigen Planungshorizont würde eine mögliche Umfahrung frühestens in 20 Jahren realisiert werden können. Bis dahin können wir nicht warten. Das Bündnis fordert, dass jetzt in den ÖPNV investiert wird, damit Umfahrungen unnötig werden.

Auch das Argument der Entlastung der Ortskerne zieht nicht. Umgehungsstraßen bieten nur eine kurzfristige Entlastung - bereits nach wenigen Jahren wird eine mögliche Entlastung durch zusätzlich induzierten Verkehr aufgezehrt. Nur ein wesentlich verbesserter ÖPNV kann langfristige Entlastungspotenziale entfalten. Das Bündnis fordert seit Langem höhere Investitionen in den ÖPNV.

Um die Lebensqualität zu erhalten, geht es in unserem stark wachsenden Landkreis um den Erhalt jeder möglichen Freifläche. Gerade die höchst sensiblen Bereiche an der Amper (Bannwald an der Kläranlage und Teile des Dachauer Moos) - u. a. die letzten Naherholungsbereiche für ganz Dachau Ost - würden durch neue Umgehungsstraßen unwiederbringlich zerstört. Das Bündnis ist gegen neue Umfahrungen und dokumentiert in einer losen Reihe gefährdete Tier- und Pflanzenarten in diesem Bereich.

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