Im Zuge der Diskussion in den letzten Wochen
zum neu erstellten Nahverkehrsplan wurde schlussendlich eine Lösung gefunden,
die unter anderem die Finanzierung der Einführung eines 10-Minuten-Takts für
den Busverkehr innerhalb Dachaus anscheinend sichert. Was in dieser Diskussion
allerdings nicht behandelt wurde, ist die Frage, wie derzeitig und zukünftig
der Busverkehr in Dachau tatsächlich finanziert wird.
Dazu muss man sich die Zahlen näher anschauen. Nach den Veröffentlichungen nach § 7 Absatz 1 der EU-Verordnung 1370/2007 für
das Jahr 2016 ergibt sich folgendes
Bild:
- Karlsfeld: ca. 585 t Buskilometer, ca. 640 t€ Zuschuss, ca. 27 km / Einwohner, ca. 1 € / km
- Dachau: ca. 810 t Buskilometer, ca. 230 t€ Zuschuss, ca. 16 km / Einwohner, ca. 0,3 € / km
Karlsfeld hat pro Einwohner eine wesentlich höhere Abdeckung beim Busverkehr
und der Landkreis übernimmt das gesamte anfallende Defizit. Karlsfeld bezahlt
neben der Kreisumlage keinen Cent extra. Dachau dagegen hat pro Einwohner fast
40 % weniger Leistung und übernimmt dafür neben der Kreisumlage zusätzlich ein
Defizit von fast 2 Mio. EUR. Wie auch immer die derzeitigen Verträge zur
Bereitstellung des Busverkehrs in den Landkreisgemeinden gestaltet sind, sie
sind im höchsten Maße ungerecht, undurchschaubar und bedürfen dringend einer
Änderung. Die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs muss wieder gerecht
gestaltet werden.
Das Bündnis für Dachau stellt dazu folgende
Anfrage:
Warum
wird im Haushalt der Stadtwerke Dachau für das Jahr 2019 ein Defizit von fast 2
Mio. EUR für die Sparte Busverkehr ausgewiesen und erhöht sich dieses Defizit,
wenn der Busverkehr wie geplant ausgeweitet wird?
Begründung:
Die
Stadt Dachau trägt mit seinem Anteil von ca. 29 Mio. EUR ca. 33 % an den
ungedeckten Mitteln des Landkreis Dachaus bei. Mit diesen Mitteln wird unter
Anderem der öffentliche Nahverkehr im Landkreis finanziert. Es ist daher nicht
nachvollziehbar, warum die Stadt Dachau bzw. die Stadtwerke Dachau über diese
Mittel hinaus weitere Defizitbeiträge leisten muss.
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