Mittwoch, 30. Juli 2014

Ostumfahrung sinnlos - oder die Suche nach dem letzten Argument

In der gestrigen Stadtratssitzung wurde es offenbar. Die Befürworter der Ostumfahrung suchen nach dem letzten Argument für dieses Strassenbauprojekt.

Abgesehen von der ÜB, die glaubensgleich an einer Nord-Ostumfahrung fest halten, nagen an allen anderen nennenswerten Befürwortern die fehlenden Argumente.

Die Entlastungswirkung der Nord-Ostumgehung auf den Innenstadtverkehr in Dachau: Jahrelang verhinderte eine Allianz aus ÜB und CSU Maßnahmen zur Verkehrsentlastung in Dachau (insbesondere Münchner Straße) mit dem Hinweis auf Verbesserungen durch eine fiktive Nord-Ostumgehung. Seit gestern wird auch hier akzeptiert, dass diese Straße keinen Effekt auf den Innenstadtverkehr hat. Selbst die letzte Hoffnung, dass der morgendliche Berufsverkehr abgemildert werden könnte, entpuppt sich als Trugbild. Der gemeine Autofahrer akzeptiert eben keine endlosen Umwege, die noch dazu im unvermeindliche Stau enden.

Die Kosten: Im Laufe der Diskussion der letzten Wochen keimte bei den Beführwortern plötzlich Hoffnung auf. Landrat Löwl verkündete per Dekret, dass die Ostumghung nur 5 Mio EUR Kosten würde. Nicht dazu gesagt hat er, dass das der Anteil für die Stadt Dachau wäre. Auch hat er nicht erwähnt, dass das nicht das Ende der Fahnenstange ist. Dazu kommen die Anschlüsse an das Gewerbegebiet, eine höchstwahrscheinliche Aufständerung und der Unterhalt der Straße.Dazu kommt die Sonderbaulast für die Südumfahrung Hebertshausen. Dazu kommt die Sonderbaulast für die Nordumfahrung von Dachau. Dazu kommt die Sonderbaulast für die Ostumfahrung Ampermoching. Die CSU hat erklärt, dass Sie dem Wähler es gerne erklärt, dass wegen all der Straßen halt keine wirklich wichtigen Investitionen mehr getätigt werden können. Mal sehen wieviel Verzicht der Dachauer Wähler akzeptieren kann.

Die Solidarität: Das scheinbar letzte Argument der Befürworter. Mantraartig wurde es in der gestrigen Sitzung wiederholt. Wir sind Teil des Landkreises und damit müssen wir eben mit dem Landkreis solidarisch sein. Sören Schneider hatte dazu den richtigen Spruch. "Wir sind solidarisch, aber wir sind nicht doof". Und da hat er wohl recht. Wo ist die Solidarität des Landkreises in Sachen Sozialer Wohnungsbau. Wo ist die Solidarität bei der massiven Ausweisung von Baugebieten ohne darauf zu achten, dass auch die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist. Wo ist die Solidarität bei der Verbesserung des ÖPNV. Während in Dachau die Ausweitung des Busverkehrs bis 22.00 Uhr vor der Tür steht, fährt der letzte Bus in Richtung Günding um 19.05 Uhr. Nach Schönbrunn - immerhin der größte Arbeitgeber im Landkreis - gibt es gerade mal 6 ( die letzte um 17.46 Uhr) Verbindungen am Tag.

Michael Eisenmann
Stadtrat

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