Das
MD-Gelände bietet eine einmalige Jahrhundert-Chance, für Dachau ein zukunftweisendes
Stadtareal mit der Verbindung, von Arbeit, Wohnen und Kultur zu schaffen.
Würden Sie den Mut haben, Ideen zu einer Entwicklung und Vermarktung des Areals
durch die Stadt Dachau selbst, offen und undogmatisch zu diskutieren?
Florian
Hartmann (SPD)
Antwort:
Grundsätzlich würde er einen Kauf durch die Stadt befürworten - nach einer
Gegenrechnung Wert - Altlastenbeseitigung (wobei das Ausmaß der Kontamination
immer noch nicht wirklich bekannt ist). In dem Fall müsste die Stadt dann eine
eigene Entwicklungsgesellschaft gründen. Momentan sei der Eigentümer aber nicht
bereit, an die Stadt zu verkaufen.
Er würde
als OB auch die nach Baugesetzbuch neue Möglichkeit der Enteignung prüfen, die
dann vorgenommen werden kann, wenn Eigentümer ihren Haus- und Grundbesitz
verwahrlosen lassen (wie bei MD momentan der Fall). Ebenso die nach neuer
Rechtslage mögliche Umlegung der Kosten der Kontamination auf den Eigentümer.
Im
Übrigen sei das Thema MD ein SPD-Thema. Für das Gelände mitten in der Stadt
muss die Stadt die Gestaltungshoheit in der Hand haben und auch ausüben. Der
Investor muss sich nach der Stadt richten und nicht umgekehrt - wobei er
durchaus noch etwas verdienen soll.
Zum
Thema MD + Transparenz / Bürgerbeteiligung könne er sich auch vorstellen, z.B.
eine eigene Bürgerversammlung einzuberufen oder die Stimmung und Wünsche der
Bürger über einen Fragebogen im Stadtmagazin einzufangen. Auch ein
Bürgerbegehren ist nicht von vorneherein auszuschließen.
Rainer Rösch
(ÜB)
Antwort:
Dass die Stadt das Gelände kaufen soll, das wurde schon in seiner Haushaltsrede
belächelt. "Das ist keine Utopie für mich!" Bauträger sehen das
Gelände auch als profitabel an, also kann die Stadt auch davon ausgehen.
Der
Stadtrat hat wenig Einfluss, weil es Privatgrund ist.
„Der
OB soll hier aktiv werden“.
Für
einen Kauf durch die Stadt müsste ein Kaufpreis bekannt sein.
Flächen
mit Altlasten sollen versiegelt werden.
Zum
Thema Zwischennutzung: Wird kritisch gesehen wegen der Sicherheit.
Thomas Kreß
(Grüne)
Antwort:
Ja, das wäre sein Traum.
Die
Stadt übernimmt das zentrale Gelände in ihr Eigentum und gründet eine eigene
städtische Entwicklungsgesellschaft, so wie der Stadtrat es bei seiner Fahrt
nach Freiburg kennen gelernt hat (wo ein Kasernengelände auf dieses Weise
saniert wurde). Die Entwicklung und Bebauung erfolgt dann in Ruhe, ohne Eile ganz
nach den Vorstellungen und Bedürfnissen der Stadt, und ohne den städtischen
Haushalt zu belasten, incl. Gewerbe und Kultur. Er befürwortet eine relativ
hohe Bebauung, um Platz für Grünflächen zu schaffen.
Nach
Aussage von Hr. Ullmann halten sich der Wert des Geländes und die Kosten für
die Altlastensanierung die Waage.
Die
Erschließung erfordert Kreativität und erfolgt am besten über einen
unterirdischen Kreisverkehr Ostenstr. / Freisinger Str. / Konrad-Adenauer-Str. (vergleichbar mit
Olympischem Dorf in München)
Wenn die Stadt das Gelände nicht bekommt, muss
genau auf die Einhaltung des städtebaulichen Vertrages geachtet werden, auch
wenn es Zeit kostet, z .B. bei der Reihenfolge der Entwicklung: Auf keinen Fall
darf bei den billig zu sanierenden Filetstücken wie dem Holzlagerplatz
angefangen werden. Myllykoski war der Stadt gegenüber auch immer knallhart
(Schwerölverbrennung, Werksschließung mit Verlust von 1000 Arbeitsplätzen),
jetzt muss die Stadt hart bleiben, es eilt ja nicht.
(fikitive)
Antwort Peter Bürgel (CSU)
Mit der
Aussage des Fraktionsvorsitzenden "Wir sehen das MD-Gelände nicht als
Gewerbestandort." Schließt die CSU eine moderne gemischte Nutzung des MD
Geländes aus. Es scheint, als ob sich die CSU vom ursprünglichen
Nutzungskonzept bereits verabschiedet hat.
Fazit
Alle drei Bewerber befürworten den Kauf durch die Stadt. Florian Hartmann kennt auch die neuen Möglichkeit des Baugesetzbuches, dass eine Beseitigung durch die Stadt auf Kosten der Eigentümer vorgenommen wird, wenn das Gebiet zu verwahrlosen droht.
Rainer Rösch nimmt eher die vorsichtige Haltung ein und sieht auch eine Zwischennutzung kritisch.
Thomas Kreß entwickelt weitere Visionen und stimmt ansonsten mit den Positionen des Bündnis für Dachau überein.
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